Deutsche Börse:Auf und Ab sorgt für mehr Gewinn

Deutsche Börse gibt Zahlen für das 1. Quartal bekannt

Die Bronzeplastiken von Bulle und Bär vor dem Gebäude der Frankfurter Wertpapierbörse: Die wird von der Deutschen Börse betrieben.

(Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Die Deutsche Börse profitiert als Handelshaus von den Turbulenzen an den Märkten.

Von DPA, Frankfurt

Turbulente Märkte haben der Deutschen Börse einen überraschend starken Jahresstart eingebracht. Nach einem deutlichen Gewinnanstieg im ersten Quartal hebt der Dax-Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr 2022 an. Das liegt unter anderem daran, dass das Geschäft mit Finanzderivaten und Rohstoffen floriert. Die Deutsche Börse AG ist eine deutsche Aktiengesellschaft, ihr Kerngeschäft ist die Entwicklung und der Betrieb von Handelsplattformen, Teilnehmernetzwerken und Abwicklungssystemen für Börsen. Sie ist selbst im Dax notiert. Die Aktie legte zu und erreichte ein neues 52-Wochen-Hoch.

Bisher strebte der Frankfurter Marktbetreiber für das laufende Jahr Nettoerlöse in Höhe von 3,8 Milliarden Euro an. Diese Marke soll nun übertroffen werden, wie das Unternehmen mit Sitz in Eschborn mitteilte. Auch die ursprünglich angepeilten 2,2 Milliarden Euro beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen will der Konzern nun überbieten.

"Das erste Quartal 2022 wurde vom russischen Invasionskrieg gegen die Ukraine überschattet", erklärte die Deutsche Börse. Zur hohen Unsicherheit und Volatilität an den Märkten hätten darüber hinaus weitere Coronawellen und Lieferengpässe beigetragen. "Deswegen stieg der Handels- und Absicherungsbedarf in nahezu allen Anlageklassen, was zu teils deutlich höheren Handelsvolumina führte." Darüber hinaus profitiert die Deutsche Börse gleich doppelt von steigenden Zinsen: Die Wertpapierverwahrtochter Clearstream verdient mit den Bareinlagen ihrer Kunden mehr. Außerdem sei der Bedarf gestiegen, Investments mit Derivaten abzusichern. Diese gehören zu den wichtigsten Einnahmequellen der Deutschen Börse.

Vor diesem Hintergrund steigerte das Unternehmen seine Nettoerlöse in den ersten drei Monaten zum Vorjahreszeitraum um fast ein Viertel (24 Prozent) auf über eine Milliarde Euro. Mehr als die Hälfte der Erlöse stammt aus dem neuen Segment "Trading & Clearing", in dem der Konzern den Handel mit Derivaten, Aktien und Rohstoffen bündelt.

Das operative Ergebnis des Konzerns kletterte um knapp ein Drittel (32 Prozent) auf 687,4 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben im ersten Quartal 421 Millionen Euro als Gewinn hängen, ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. "Das erste Quartal 2022 lag deutlich über unseren Erwartungen", bilanzierte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer in einer Mitteilung. Das außergewöhnliche Wachstum stamme gleichermaßen aus zyklischem Rückenwind, eigener Kraft und Zukäufen. Das Management der Deutschen Börse um Konzernchef Theodor Weimer hat sich zum Ziel gesetzt, in den Jahren bis 2023 auch mit Hilfe von Übernahmen im Jahresdurchschnitt zehn Prozent Wachstum zu erzielen - sowohl bei den Nettoerlösen als auch beim operativen Ergebnis.

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