Die Deutsche Bank schreibt 2018 nach drei Verlustjahren in Folge wieder schwarze Zahlen. Wie das Unternehmen am Freitag in Frankfurt mitteilte, lag das Ergebnis im vergangenen Jahr bei 341 Millionen Euro (hier ein Überblick als PDF). Im Jahr zuvor hatte das Institut einen Nettoverlust von 735 Millionen Euro hinnehmen müssen. Der seit gut zehn Monaten amtierende Vorstandschef Christian Sewing zeigte sich insgesamt zufrieden: "Die Rückkehr in die Gewinnzone zeigt, dass die Deutsche Bank auf dem richtigen Weg ist."
Im laufenden Jahr wolle die Bank die Kosten weiter senken und gleichzeitig in Wachstum investieren, so Sewing. So werde sie noch profitabler werden, auch der Stellenabbau laufe planmäßig. Bei den Kosten gab sich Sewing ehrgeizig: In diesem Jahr sollen sie auf 21,8 Milliarden Euro sinken. 2018 lagen die bereinigten Kosten bei 22,8 Milliarden Euro und damit unterhalb der Zielmarke von 23 Milliarden. Die Aktionäre sollen eine "stabile Dividende" von elf Cent je Aktie bekommen. In den vergangenen Jahren hatte das Institut den Anteilseignern jeweils lediglich eine Pflichtdividende ausgeschüttet.
Das vierte Quartal 2018 drückte das Ergbnis der Bank etwas nach unten. Wie andere große Banken litt die Deutsche Bank unter den Turbulenzen an den Finanzmärkten und rutschte im Gegensatz zu den wichtigsten US-Konkurrenten in die roten Zahlen. Das Minus im vierten Quartal belief sich auf netto 409 Millionen Euro. Vor allem der Handel mit Wertpapieren - früher einmal eine der Paradedisziplinen der Frankfurter - schwächelte. Hier steht ein Minus der Erträge von 23 Prozent auf 786 Millionen Euro zu Buche.
Ergebnisse im Investmentbanking und der Vermögensverwaltung halbiert
Das Investmentbanking insgesamt, das neben dem Handel mit Wertpapieren auch das Beratungsgeschäft bei Fusionen und Übernahmen und die Begleitung von Kunden etwa bei Börsengängen umfasst, lief im gesamten Jahr nicht gut. Die Erträge sanken um mehr als eine Milliarde Euro auf rund 13 Milliarden Euro. Vor Steuern blieben davon 530 Millionen Euro übrig. 2017 hatte das Vorsteuerergebnis noch bei 1,1 Milliarden Euro gelegen.
Auch in der Vermögensverwaltung lief es nicht rund für die Deutsche Bank. Hier halbierte sich das Ergebnis von 732 auf 367 Millionen Euro. Das Privat- und Firmenkundengeschäft, in dem auch die Postbank enthalten ist, konnte hingegen die Erträge stabil halten und beim Ergebnis von 465 auf 829 Millionen Euro zulegen.
Die Deutsche Bank kommt seit Jahren nicht aus der Krise. 2015 hatte der damalige Vorstandschef John Cryan, der im vergangenen April gehen musste, einen Rekordverlust von 6,7 Milliarden Euro gemeldet. 2016 lag das Minus dann wegen einer Milliardenstrafe in den USA bei 1,4 Milliarden Euro. 2017 hatte die US-Steuerreform, die bei der Deutschen Bank zu einer Belastung von 1,4 Milliarden Euro geführt hatte, dann einen Gewinn verhindert.