Deutsche Bank:Vorstände wackeln

Nach der Hauptversammlung bei der Deutschen Bank stehen mittelfristig wohl weitere Veränderungen im Vorstand an. Nach SZ-Informationen aus Bankkreisen ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis entweder Regulierungsvorständin Sylvie Matherat oder Investmentbanking-Chef Garth Ritchie zurücktritt, womöglich aber beide. Die Aktionäre hatten die beiden Vorstände auf der Hauptversammlung am Donnerstag abgestraft. Für ihre Entlastung stimmten jeweils nur 61,4 Prozent des anwesenden Kapitals. Die übrigen Vorstände schafften immerhin 75 Prozent. Üblich sind Quoten von mehr als 90 Prozent. Einflussreiche Stimmrechtsberater hatten für eine Nicht-Entlastung plädiert und das auch mit Versäumnissen der Topmanager begründet, etwa bei der Prävention von Geldwäsche. Beide Vorstände gelten als mitverantwortlich dafür, dass die Finanzaufsicht Bafin der Bank einen Sonderbeauftragten zur Prävention von Geldwäsche ins Haus geschickt hat. Ritchies Vertrag war indes erst 2018 verlängert worden. Zudem kassiert er eine ungewöhnlich hohe Zulage von insgesamt neun Millionen Euro dafür, dass er sich im Vorstand um den Brexit kümmert. Ein Sprecher der Bank verwies auf Äußerungen von Aufsichtsratschef Paul Achleitner auf der Hauptversammlung. Auf die Frage zu Matherats Zukunft sagte er lediglich, sie sei bis 2023 bestellt. Zu Spekulationen in den Medien nehme man keine Stellung. Das Gleiche gelte für Ritchie.

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