Deutsche Bank:Urteil zum Jahrestag

Der Strafprozess gegen fünf Top-Manager der Deutschen Bank geht dem Ende entgegen. Das Urteil könnte am 25. April fallen.

Von Stefan Radomsky

Der Strafprozess gegen fünf Top-Manager der Deutschen Bank geht dem Ende entgegen - dieses Mal wohl wirklich. Anklage und Verteidiger sollten sich darauf einstellen, ab der ersten Sitzung nach der Osterpause ihre Plädoyers vorzutragen, sagte der Vorsitzende Richter Peter Noll am Donnerstag. "Mit einiger Konzentration können wir dann auf die Schlussgerade kommen." Das Urteil könnte dann am 25. April fallen - fast exakt ein Jahr nach dem Auftakt zu dem spektakulären Verfahren, in dem neben dem Noch-Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, unter anderem auch seine beiden Vorgänger Josef Ackermann und Rolf-Ernst-Breuer auf der Anklagebank sitzen.

Sie müssen sich wegen versuchten Prozessbetrugs im jahrelangen Schadenersatz-streit mit dem Medienunternehmer Leo Kirch verantworten. Die Deutsche Bank habe ihren Kunden Kirch, so die Anklage, gezielt unter Druck gesetzt, um sein Konglomerat anschließend gewinnbringend zerschlagen zu können. Später hätten die Banker versucht, ihre Pläne durch abgestimmte falsche Aussagen vor Gericht zu verschleiern. Letztlich ohne Erfolg: Die Bank wurde Ende 2012 zu Schadenersatz verurteilt und einigte sich mit Kirchs Erben auf eine Summe von 925 Millionen Euro.

Beobachter zweifeln allerdings am Erfolg der Anklage. Noll hatte in den mehr als 30 Verhandlungstagen immer wieder zu verstehen gegeben, wie skeptisch er die Ausführungen der Staatsanwaltschaft sieht. Fiele das Urteil nun tatsächlich am 25. April, käme es nur wenige Tage vor Fitschens Abschied von der Deutschen Bank. Seine Amtszeit endet mit der Hauptversammlung am 19. Mai.

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