Federal Reserve:Deutsche Bank besteht wichtigen US-Stresstest

Deutsche Bank-Zentrale in Frankfurt

Noch im vergangenen Jahr hatte die Fed der Deutschen Bank noch "erhebliche Schwächen" attestiert.

(Foto: Michael Probst/AP)
  • Nach dreimaligem Durchfallen besteht die Deutsche Bank in diesem Jahr den wichtigen US-Stresstest.
  • Die Erleichterung in Frankfurt ist groß - hatte die US-Notenbank Fed der Bank schließlich noch 2018 "erhebliche Schwächen" attestiert.

Endlich gute Nachrichten für die Deutsche Bank: Das Geldhaus hat den zweiten Teil des jährlichen US-Stresstests für große Finanzkonzerne bestanden. Das teilte die US-Notenbank Federal Reserve mit. Der mit Spannung erwartete Test der US-Tochter des größten deutschen Geldhauses habe gezeigt, dass das Institut deutliche Fortschritte erzielt habe, hieß es. Damit kann der Finanzkonzern aus den Vereinigten Staaten künftig wieder Geld zur Muttergesellschaft in Frankfurt überweisen, ohne die Fed fragen zu müssen. Für die Deutsche Bank ist das ein besonderer Erfolg - in den vergangenen Jahren war sie mit ihrem US-Geschäft dreimal bei der Prüfung durchgefallen.

Den ersten Teil des Tests, bei dem die Fed die Kapitalausstattung anhand simulierter Krisenszenarien testet, hatte die Deutsche Bank in der Vorwoche bereits ohne Probleme bewältigt. Beim zweiten Teil, bei dem es vor allem um interne Kontrollen und das Risikomanagement geht, galt dies jedoch als ungewiss. In diesen Bereichen hatte die Deutsche Bank lange Zeit Schwächen, so dass es keine Überraschung gewesen wäre, wenn die Fed etwas bemängelt hätte. Entsprechend groß war die Erleichterung in Frankfurt.

"Das sind hervorragende Nachrichten", schrieb Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing in einer Rundmail an die Mitarbeiter des Geldhauses. "Diese Überprüfung erfolgreich zu absolvieren, war eines der wichtigen Ziele, die wir uns vor einem Jahr gesetzt hatten."

Der Test ist auch für das Image der Bank wichtig

Noch im vergangenen Jahr hatten die Finanzaufseher der Deutschen Bank "erhebliche Schwächen" attestiert und die Kapitalplanung durchkreuzt. In der Fed-Bewertung war damals die Rede von "weit verbreiteten und wesentlichen Unzulänglichkeiten". Für die Banken ist das Urteil der Aufseher vor allem wichtig, weil davon für US-Institute geplante Dividenden und Aktienrückkäufe abhängen - und für Töchter ausländischer Geldhäuser Gewinnausschüttungen an ihre Konzernmütter. Für die Deutsche Bank ist der Stresstest zudem aus Imagegründen bedeutsam.

Nach zahlreichen Verfahren und Ermittlungen wegen angeblicher Regelverstöße gleichen die USA für die Deutsche Bank eigentlich schon seit der Finanzkrise einer riesigen juristischen Baustelle. In den vergangenen Jahren zahlte die Deutsche Bank hier Milliarden Dollar an Strafen und erhielt im Rahmen von Vergleichen mit US-Behörden diverse Auflagen.

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