Süddeutsche Zeitung

Deutsche-Bank-Prozess:Staatsanwalt will Friede Springer vernehmen

Die Verlegerin, Springer-Chef Mathias Döpfner und Medienmogul Rupert Murdoch sollen im Prozess gegen den Co-Chef der Deutschen Bank aussagen.

Die Staatsanwaltschaft will im Prozess gegen Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen vor dem Landgericht München rund 30 weitere Zeugen vorladen. Sie beantragte am Freitag, unter anderem Springer-Chef Mathias Döpfner, Springer-Witwe Friede Springer, den Medienmogul Rupert Murdoch sowie mehrere Bankmanager zu laden.

Friede Springer hatte 2012 im Kirch-Prozess ausgesagt, das diesem Verfahren vorangegangen ist. Die Staatsanwaltschaft wirft den Deutsche-Bank-Managern nun vor, ein anderes Gericht belogen haben, um eine milliardenschwere Schadenersatzklage des Medienunternehmers Kirch abzublocken. Die Angeklagten haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Fitschen sitzt mit seinen Vorgängern Josef Ackermann und Rolf Breuer sowie den Ex-Vorständen Clemens Börsig und Tessen von Heydebreck vor Gericht.

Ob die neuen Anträge der Staatsanwälte durchgehen, ist allerdings offen. Es sei ein "sehr umfangreicher Antrag", sagte der Vorsitzende Richter Peter Noll. Die Verteidigung hat bis zum 22. September Zeit, Stellung zu nehmen.

Verteidiger kritisierten den Vorstoß als "Antragsmonster", mit dem die Staatsanwaltschaft angesichts eines drohenden Freispruchs ihre Anklage retten wolle.

Sollten die Richter den Anträgen zustimmen, würde der Prozess deutlich länger dauern als geplant. Bislang war der letzte Verhandlungstag für den 13. Oktober vorgesehen, da fast alle bisher vorgesehenen Zeugen bereits gehört wurden.

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