Deutsche Bank:Mehr Geld fürs nett sein

Bei der Deutschen Bank hat nach Ansicht des Betriebsrates die Führung von Personal nicht immer die höchste Priorität gehabt. Doch nun plant die Deutsche Bank ein neues Vergütungssystem. In dem wird es auch um den guten Umgang mit Mitarbeitern gehen.

Andrea Rexer

Die Deutsche Bank will künftig Boni für Führungskräfte nicht nur an harte Geschäftszahlen knüpfen, sondern auch an den guten Umgang mit ihren Mitarbeitern. Das erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus informierten Kreisen. "Wenn diese Pläne umgesetzt werden, wäre das ein wirklicher Kulturwandel in der Bank", sagen Betriebsräte. Denn bisher habe die Mitarbeiterführung nicht immer an oberster Priorität gestanden. Das könnte sich nun ändern. Ein Sprecher der Deutschen Bank verweist bei dem Thema auf die Pressekonferenz an diesem Dienstag.

Es wird erwartet, dass sich die Deutsche Bank bei der Bekanntgabe der neuen Strategie ausführlich zum Bonussystem äußert. Die Mitarbeiterführung wird dabei nur ein Punkt von mehreren sein, hieß es. Es werde auch darum gehen, wie kundenorientiert die Führungskräfte arbeiten und wie sie das ihren Mitarbeitern vorleben. "Unter dem Strich wird es nicht mehr um Performance um jeden Preis gehen", heißt es. Neben der Veränderung der Kriterien soll vor allem die Höhe der Boni niedriger ausfallen. Schon für das Jahr 2011 hatte der damalige Vorstandschef Josef Ackermann die Boni-Zahlungen um 17 Prozent reduziert. Zudem wurden Sofort-Boni, die im laufenden Jahr in bar ausgezahlt werden, auf 100.000 Euro begrenzt.

An den Personalkosten spart die Bank auch über Stellenstreichungen: Bereits im Juli hatte das Management angekündigt, dass 1900 Mitarbeiter gehen müssen. 1500 davon arbeiten bisher in der Sparte Investmentbanking - also in jenem Bereich, den der neue Vorstandschef Anshu Jain in den vergangenen Jahren geleitet hatte. Es wird nicht ausgeschlossen, dass es weitere Stellenkürzungen geben könnte. Analysten erwarten, dass die Deutsche Bank zur Hälfte beim Personal spart, zur anderen Hälfte bei Abläufen und Immobilien. Denkbar sind Einsparungen bei den IT-Systemen, sowie Zusammenlegung von Standorten. Zudem sollen weiterhin Synergien aus der Übernahme der Postbank gehoben werden.

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