Deutsche BankDie Abgehängten

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Beuys, Richter, Pechstein: Die Deutsche Bank hat über Jahrzehnte eine üppige Kunstsammlung aufgebaut. Doch nun verschwinden wertvolle Gemälde aus ihrem Besitz - und das Unternehmen tut alles, damit die Verkäufe nicht publik werden.

Von Jörg Häntzschel, Michael Kläsgen und Meike Schreiber

Wer bis vor kurzem die Lobby des Hochhauses der Deutschen Bank an der New Yorker Wall Street betrat, stand vor einem sehr gelben, sehr großen und sehr teuren Kunstwerk: dem Triptychon "Faust" von Gerhard Richter. Es misst drei mal sieben Meter und war wohl eines der wertvollsten Bilder in der gewaltigen Kunstsammlung der Deutschen Bank. Und die ist eine der größten Unternehmenssammlungen der Welt - betreut von einem eigenen Stab von Kuratoren. Mitte Juli aber war das Bild plötzlich verschwunden. Sogar die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Wurde es verkauft? Es läge ja nahe. Die Bank steckt im größten Umbau ihrer Geschichte: Konzernchef Christian Sewing muss weitere 18 000 von weltweit noch knapp 90 000 Stellen streichen, das Investmentbanking verkleinern. Es ist der letzte Versuch, den Verfall aufzuhalten. Die Bank kürzt, wo es möglich ist: schafft Obstkörbe für Mitarbeiter ab, streicht die Weihnachtsfeier für Ehemalige und: verkauft nun auch Kunst?

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