Deutsche Bank:Geschäft von Assad-Clan löst Razzia aus

Hintergrund der Razzia bei der Deutschen Bank am Freitag sind wohl unter anderem Geschäfte eines Mitglieds des Assad-Clans. Fahnder der Frankfurter Staatsanwaltschaft, des Bundeskriminalamts und Beamte der Finanzaufsicht Bafin hatten Räume der Bank in Frankfurt untersucht. Die Staatsanwaltschaft bestätigte zunächst lediglich, dass es einen Durchsuchungsbeschluss gebe. "Weitere Auskünfte können derzeit aufgrund der andauernden Ermittlungsmaßnahmen nicht erteilt werden", teilte die Behörde am Freitag gegen Mittag mit.

Die Deutsche Bank erklärte, die Ermittlungen stünden "im Zusammenhang mit Geldwäscheverdachtsmeldungen, die die Bank abgegeben hat". Die Bank kooperiere mit den Behörden. Banken sind verpflichtet, verdächtige Transaktionen unverzüglich den Behörden zu melden. Ein Insider bestätigte einen Bericht des Handelsblatts, wonach dahinter Geschäfte eines Familienmitglieds des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gestanden hätten. Es gehe um den früheren syrischen Vizepräsidenten Rifaat al-Assad. Er sei zwar kein Kunde der Bank gewesen, allerdings habe das Geldhaus vor einigen Jahren über eine Korrespondenzbank eine Zahlung von ihm durchgeleitet, ohne wie vorgeschrieben unverzüglich eine Verdachtsmeldung an die Behörden abzugeben. Diese Meldung habe die Bank erst vergangenes Jahr abgegeben, als der Syrer in Paris wegen Geldwäsche verurteilt worden war.

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