Rechtsstreitigkeiten:Deutsche Bank erwartet Millionen-Belastung in Polen

Die Deutsche Bank hat in Polen Ärger wegen Krediten, die einst in Schweizer Franken vergeben wurden. (Foto: Andreas Arnold)

Das größte deutsche Geldhaus legt in der Auseinandersetzung mit Kreditnehmern in Polen viel Geld beiseite. Die Aktie rutscht deshalb ab.

Rechtsstreitigkeiten in Polen werden wohl teuer für die Deutschen Bank: „Wir haben das Eigenkapital der Deutsche Bank Polska um etwa 310 Millionen Euro erhöht, vor allem mit Blick auf laufende Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Fremdwährungskrediten“, teilte das Institut am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Dem stehe eine entsprechende Rückstellung auf Konzernebene gegenüber. Die Bank hatte bereits angekündigt, dass sie im vierten Quartal weitere Schritte bei alten Rechtsfällen unternehmen werde, um das künftige finanzielle Risiko zu verringern.

Andere Banken hatten in der Vergangenheit bereits mit ähnlichen Fällen zu kämpfen. In Polen hatten Zehntausende Kreditnehmer bei verschiedenen Instituten Hypotheken in Schweizer Franken aufgenommen, um von den niedrigeren Zinsen zu profitieren. Doch der Franken gewann zum Zloty an Wert, die Kosten für die Kunden stiegen. Viele Polen klagten deshalb, um aus den letztlich teuren Krediten herauszukommen. Die Kosten für die Bewältigung der Klagen belasten regelmäßig auch die Bilanzen der Commerzbank.

Die Anleger der Deutschen Bank reagierten dennoch wenig erfreut auf die Nachrichten: Die Aussicht auf eine millionenschwere Belastung ließ die Aktien des größten privaten Geldhauses in Deutschland bis Freitagnachmittag um gut 3,6 Prozent abrutschen. Sie waren damit Schlusslicht im Dax.

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