Fernverkehr:Bahn streicht zehn Züge am Tag ersatzlos

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  • Im vergangenen Jahr sind bei der Bahn nach eigenen Angaben 3500 Fernzüge ersatzlos ausgefallen.
  • Berichten zufolge schaffte der Konzern zudem erneut einen Fahrgast- und Umsatzrekord - muss jedoch in den kommenden Jahren massiv investieren.

Bei der Deutschen Bahn sind im vergangenen Jahr durchschnittlich zehn Fernzüge am Tag ausgefallen - und zwar ersatzlos. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Diese Zahl entspricht bei etwa 1400 ICE, IC und EC täglich einer Ausfallquote von 0,7 Prozent. Im ganzen Jahr waren es nach Bahn-Angaben etwa 3500 Fernzüge, die vom geplanten Startbahnhof gar nicht erst losfuhren.

Zuvor hatte die Bahn bereits berichtet, dass 2018 im Fernverkehr etwa zwei Prozent aller Haltbahnhöfe nicht erreicht worden seien. In die Statistik gingen jedoch zum Beispiel auch jene Züge ein, die nur einen Teil der geplanten Strecke zurücklegten. Grund für die Ausfälle waren oft technische Störungen oder blockierte Strecken nach Unwettern.

Bahn schafft Umsatzrekord, will jedoch massiv investieren

Gleichzeitig haben Sparpreise und 19-Euro-Tickets der Deutschen Bahn einen neuen Fahrgastrekord im Fernverkehr beschert. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das Unternehmen habe seinen eigenen Rekordwert von 142 Millionen Reisenden aus dem Vorjahr demnach noch einmal übertroffen. Auch der Umsatz im Personenfernverkehr sei gestiegen, und zwar um fast 300 Millionen Euro auf rund 4,5 Milliarden Euro. Ihre Gesamtbilanz für 2018 stellt die Deutsche Bahn erst im März vor.

Um in Zukunft verlässlicher und pünktlicher zu werden, will die Bahn in den kommenden Jahren massiv investieren. Allein in diesem Jahr will der Konzern 22 000 Mitarbeiter einstellen, vor allem in betriebskritischen Berufen wie Lokführer, Fahrdienstleiter und Instandhalter. Gleichzeitig will die Bahn ihr Schienennetz ausbauen und den Zugverkehr auf wichtigen Strecken besser organisieren. Dazu zählen etwa die Strecken Dortmund—Köln, Würzburg—Nürnberg und die Region um Hamburg.

© SZ.de/afp/dpa/vit - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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