Deutsche Bahn:Wiesheu behält Job bei der Bahn

Auch wenn Otto Wiesheu den Bahn-Vorstand wie geplant verlassen wird. Dem Unternehmen bleibt er noch bis Ende 2010 erhalten - in einer anderen Funktion.

M. Bauchmüller und K. Ott

Trotz seines Ausscheidens aus dem Bahn-Vorstand bleibt Otto Wiesheu in Diensten des Staatskonzerns. Er werde für das Unternehmen bis zum Ablauf seines bisherigen Vorstandsvertrags Ende 2010 tätig sein, bestätigte Wiesheu am Montag der Süddeutschen Zeitung. Bis dahin behalte er einen Beratervertrag, seine Vorstandsgehälter werden solange weitergezahlt.

Deutsche Bahn, Wiesheu, dpa

Deutsche Bahn - Otto Wiesheu verlässt das Unternehmen doch nicht.

(Foto: Foto: dpa)

Nach SZ-Informationen soll Wiesheu künftig nur noch im internationalen Geschäft der Bahn tätig werden, etwa in Osteuropa oder im Nahen Osten. Vielerorts ist die Bahn hier mit ihrer Tochter DB International mit dem Ausbau und der Sanierung von Schienenwegen beschäftigt. Bislang war Wiesheu im Vorstand für die Lobbyarbeit in Deutschland zuständig, sein Ressort hieß "Wirtschaft und Politik".

Neben Wiesheu soll auch der bisherige Logistik-Vorstand Norbert Bensel in Diensten der Bahn bleiben. Beide hatten im Zuge der Datenaffäre im vorigen Monat ihren Vorstandsposten abgeben müssen. Nach außen hin hieß es, sie hätten freiwillig verzichtet. De facto geschah es auf Druck von Bahn-Chef Rüdiger Grube und von Werner Müller, dem Chef des Aufsichtsrates.

Grube kündigte derweil an, am Börsengang der Bahn festhalten zu wollen. "Wir müssen uns den Börsengang als Option erhalten, um auch in Zukunft international investieren zu können", sagte Grube der Bild am Sonntag. Dies sei allein deshalb nötig, um zusätzliches Geld für die Expansion zu erlangen. Ein Börsengang sei zwar wegen der Wirtschaftskrise derzeit wenig sinnvoll. "Wenn es 2010 oder 2011 wieder bergauf geht, sieht das anders aus."

Den Börsengang, ursprünglich für den Oktober vorigen Jahres geplant, hatte die Bahn unter ihrem damaligen Chef Hartmut Mehdorn in letzter Minute verschieben müssen. Seitdem liegt das Projekt auf Eis.

Einstweilen kämpft vor allem der Güterverkehr mit Einbrüchen. Die Sparte habe bisher einen Rückgang um 24 Prozent hinnehmen müssen, sagte Grube.

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