Süddeutsche Zeitung

Deutsche Bahn:Streikdrohungen der Lokführer

Die Deutsche Bahn hat die Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer (GDL) offiziell zu Tarifverhandlungen aufgefordert und deren jüngste Streikdrohung kritisiert. "Das ist befremdlich und entlarvend zugleich", sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler am Mittwoch. Seiler unterstellte der Gewerkschaft eine spalterische Absicht im Machtkampf mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), mit der die GDL um Mitglieder konkurriert. Die GDL fordert in den anstehenden Tarifverhandlungen 4,8 Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung als Corona-Hilfe in Höhe von 1300 Euro. Seit Januar wird bei der Bahn das sogenannte Tarifeinheitsgesetz umgesetzt. Demnach gilt in einem Betrieb mit mehreren konkurrierenden Gewerkschaften nur noch der Tarifvertrag der mitgliederstärkeren Arbeitnehmervertretung. In den mehr als 300 Betrieben der Deutschen Bahn ist mal die eine, mal die andere Gewerkschaft stärker.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5187402
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 28.01.2021 / dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.