Es ist ein Mittwochabend Anfang Juli. Ein Manager der Deutschen Bahn (DB) besucht ein Restaurant in Berlin-Schönefeld. Er steht auf, um zu telefonieren. Zufällig soll auch ein anderer Bahn-Mitarbeiter da gewesen sein, der den Manager kennt. Der Mitarbeiter gibt später in einem Konzernvermerk zu Protokoll, er habe mitgehört, wie der Manager offenbar mit einem Journalisten telefoniert habe. Und wie der Manager sich dabei so geäußert habe, als habe er Interna weitergegeben. Kurz darauf wird der Bahn-Manager von seinem Arbeitgeber dazu angehört und anschließend vom Dienst freigestellt, also suspendiert. Fast drei Monate später folgt eine fristlose Kündigung. Warum so spät? Das ist nicht die einzige ungeklärte Frage in diesem ungewöhnlichen Fall, der in der Bahnbranche für Rumoren sorgt.
Arbeitsgericht Berlin:„Sie haben den Mann öffentlich hingerichtet“
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Ein Bahn-Manager soll das Schienennetz fit für die Zukunft machen, doch dann wird er fristlos gekündigt. Die Begründung klingt kurios. Und der Anwalt des Mannes macht der Deutschen Bahn schwere Vorwürfe.
Von Klaus Ott, Vivien Timmler, Berlin
Exklusiv Technik-Stratege:Bahn suspendiert Manager, der das Schienennetz digitalisieren sollte
Ausgerechnet jene Führungskraft, die mit neuester Technik mehr Zugverkehr ermöglichen soll, ist freigestellt. Angeblich soll der Mann Dienstgeheimnisse verraten haben.
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