Deutsche Bahn:Job-Kahlschlag im Güterverkehr befürchtet

7000 Arbeitsplätze beim Güterverkehr der Bahn sind gefährdet - die Gewerkschaft Transnet ist alarmiert, auch wenn die Bahn die Existenz einer Streichliste abstreitet.

Die Eisenbahner-Gewerkschaft Transnet hat wegen der Wirtschaftskrise vor einem Kahlschlag im Güterverkehr der Deutschen Bahn gewarnt. Bis zu 7000 Arbeitsplätze sollten offenbar in Deutschland und Europa wegfallen.

"Ein solches Vorgehen wäre eine Katastrophe für den Schienengüterverkehr in Deutschland und Europa", sagte Transnet-Vize-Chef Wolfgang Zell. Auch einige Rangierbahnhöfe seien gefährdet.

Ganze Regionen in Deutschland könnten so abgekoppelt werden. Langfristige Verluste von Verkehr auf der Schiene sei so nicht zu verhindern. Ein Stellenabbau in der Größenordnung von 7000 nannte Zell nicht hinnehmbar.

Weitgehend deckungsgleich

Die Angaben der Gewerkschaft decken sich im Kern mit Informationen, die zuvor bereits aus dem Unternehmen durchgesickert waren. Danach sollen allein in Deutschland bis 2011 etwa 4000 bis 6000 Stellen bei der Güterbahn wegfallen, dies entspricht etwa einem Viertel der über 20.000 Stellen in Deutschland.

Die Mitarbeiter sollten zunächst im internen Arbeitsmarkt des Konzerns geparkt werden, da für die meisten in Deutschland eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2010 gilt.

Die Bahn hatte lediglich erklärt, es gebe keine Streichliste von Tausenden Arbeitsplätzen. Im Unternehmen hieß es, am Montag sollten führende Manager und auch Arbeitnehmervertreter über die Sparpläne informiert werden.

Die Güterbahn war im ersten Halbjahr 2009 in die roten Zahlen gefahren. Der Umsatz im Gesamtjahr wird nach Schätzungen aus dem Unternehmen um über eine Milliarde Euro unter dem Vorjahr liegen. Auf Jahre hinaus wird wegen der Stahl- und Autokrise nicht mehr mit Transportmengen wie in den vergangenen Jahren gerechnet.

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