Verkehrspolitik:Alle 30 Minuten ein ICE

Verkehrspolitik: Ein ICE am Berliner Hauptbahnhof. Dieser ist bereits Teil des ICE-Halbstundentakts, neun Bahnhöfe sollen bis 2026 dazukommen.

Ein ICE am Berliner Hauptbahnhof. Dieser ist bereits Teil des ICE-Halbstundentakts, neun Bahnhöfe sollen bis 2026 dazukommen.

(Foto: Florian Gaertner/imago images/photothek)

Bis zum Jahr 2026 will die Bahn die Zahl der Städte verdoppeln, die an den ICE-Halbstundentakt angebunden sind. Dafür plant sie auch ein großes Zug-Kaufprogramm.

Von Kassian Stroh

Die Bahn will ihr Angebot im Fernverkehr binnen der kommenden drei Jahre deutlich verbessern: Bereits 2026 sollen 20 deutsche Großstädte alle halbe Stunde von einem ICE angefahren werden, wie Bahnchef Richard Lutz vor Journalisten ankündigte. Das seien etwa doppelt so viele wie heute. Lutz versprach "mehr schnelle Verbindungen für noch mehr Menschen in einem dichteren Takt".

Um dieses Ziel zu erreichen, werde auch die Zugflotte deutlich ausgebaut, sagte Lutz. Man verhandele derzeit mit den Herstellern über den Kauf neuer Züge. Die Bahn plane "nichts weniger als eines der größten Beschaffungspakete" ihrer Geschichte, sagte Lutz, ohne Details zu nennen.

An den ICE-Halbstundentakt sollen nach Lutz' Angaben von 2026 an folgende Städte neu angebunden werden: Augsburg, Erfurt, Göttingen, Halle (Saale), Hannover, Kassel, Mannheim, Stuttgart, Ulm. Bisher sind das bereits: Berlin, Duisburg, Düsseldorf, Flughafen Frankfurt, Frankfurt am Main, Hagen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg, Wuppertal und Würzburg.

Bereits in diesem Jahr erwartet die Bahn eine neue Rekordzahl von deutlich mehr als 150 Millionen Fahrgästen im Fernverkehr. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, diese Zahl bis 2030 in etwa zu verdoppeln und den sogenannten Deutschlandtakt einzuführen. Das bedeutet, dass es bundesweit einen einheitlichen Fahrplan gäbe, nach dem die Züge verkehren. Bis dieser in Gänze umgesetzt ist, dürfte es freilich noch Jahrzehnte dauern; Teil dieses Konzepts ist eine ICE-Anbindung im Halbstundentakt auf den wichtigsten Verbindungen.

Hauptproblem dafür ist aber der schlechte Zustand des Schienennetzes, das nur eine begrenzte Zahl von Fahrten zulässt und dessen viele Baustellen die Pünktlichkeit der Züge zuletzt auf extrem niedrige Werte fallen ließ. Deshalb plant die Bahn ein riesiges Investitionsprogramm, bis 2030 sollen die wichtigsten Trassen generalsaniert werden. Die Finanzierung ist nur zu Teilen geklärt. Die Bundesregierung rechnet mit Kosten von insgesamt 45 Milliarden Euro allein bis zum Jahr 2027.

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