Deutsche Bahn: Achsen-Ärger dauert an

Die ICE-T-Flotte macht der Bahn weiter zu schaffen: Nun rechnet das Unternehmen sogar damit, dass alle Achsen ausgetauscht werden müssen - was weitere zwei Jahre dauern kann und einiges kostet.

Bei der neuen ICE-T-Hochgeschwindigkeitsflotte der Bahn müssen womöglich alle Achsen ausgetauscht werden. Die Industrie habe ursprünglich für Mitte vergangenen Monats eine Lösung der Probleme mit den Achsen in Aussicht gestellt, sagte Bahnchef Harmut Mehdorn der Bild am Sonntag laut einem Vorabbericht.

"Jetzt haben wir Mitte Januar und ich habe immer noch keine Antwort bekommen. Unsere Experten schließen nicht mehr aus, dass wir bei der ICE-T-Flotte die entsprechenden Achsen austauschen müssen." Der Austausch könnten demnach noch bis zu zwei Jahre dauern. Ein Bahn-Sprecher sagte am Samstag, eine genaue Zahl der betroffenen Züge könne er nicht nennen.

"Entwicklung, Produktion und Austausch neuer Achsen dauern realistisch bis zu zwei Jahren", sagte Mehdorn weiter in der BamS. Der Bahnchef bezifferte den Schaden auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Das will das Unternehmen jedoch nicht einfach hinnehmen. "Wir werden wegen der Risse in den Achsen bei der Industrie Schadenersatz geltend machen", kündigte Mehdorn an. "Ich gehe von einem dreistelligen Millionenbetrag aus."

Vergangenes Jahr hatte der Konzern Haarrisse an mehreren ICE-Achsen festgestellt. Ein Teil der ICE-Flotte wurde daraufhin aus dem Verkehr gezogen.