Hamburg (dpa/lno) - Der Denkmalverein Hamburg setzt sich für den Erhalt der Köhlbrandbrücke ein. Sie sei ein Wahrzeichen der Stadt, ein bedeutendes denkmalgeschütztes Ingenieurbauwerk und ein wichtiges Zeugnis der Hamburger Verkehrsgeschichte, das unbedingt erhalten werden sollte, teilte der Verein am Mittwoch mit. Der Senat wurde aufgefordert, „die bautechnische, funktionale und wirtschaftliche Erhaltungsfähigkeit der Köhlbrandbrücke in vertiefenden und unabhängigen ingenieur- und verkehrstechnischen Untersuchungen eingehend, gewissenhaft und ergebnisoffen prüfen zu lassen“.
Die weiteren Planungen zur Köhlbrandquerung mittels einer neuen Brücke oder eines Tunnels müssten bis zum Abschluss dieser Prüfung eingestellt werden. Auch sei die „Entscheidung über Erhalt oder Abriss der Köhlbrandbrücke erst auf der Basis der Ergebnisse und unter Einbeziehung der Hamburgerinnen und Hamburger zu treffen“, forderte der Denkmalverein und erklärte, „dass der Erhalt dieses wichtigen Baudenkmals zweifellos im Interesse der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt liegt und schon aus weitaus nichtigeren Gründen Volksbegehren initiiert wurden“. Zudem wäre eine Erhaltung der Brücke günstiger und ökologisch sinnvoller als ein Neubau.
Hintergrund der Forderungen ist ein 15 Jahre altes Gutachten zur Köhlbrandbrücke, dessen Inhalte erst jetzt durch Berichte der „Zeit“ bekanntgeworden waren. Die von der Hamburg Port Authority in Auftrag gegebene Studie kam demnach nicht zu dem Schluss, dass die Brücke abgerissen werden müsse. „Dies gelte für die beiden östlich und westlich gelegenen Stahlbetonrampen, nicht jedoch für die architektonisch und städtebaulich prägende Stahlkonstruktion der Brücke selbst mit ihren hochaufragenden Pylonen und der elegant geschwungenen, an Stahlseilen aufgehängten Fahrbahn“, so der Denkmalverein.
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