Demant wechselt nach Wolfsburg:VW holt Mr. Opel

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Der frühere Opel-Chef Hans Demant heuert beim Konkurrenten VW an. Der unauffällig auftretende Manager gilt als begnadeter Ingenieur mit großer Erfahrung in der Fahrzeugentwicklung.

VW-Konzernchef Martin Winterkorn ist es gelungen, einen hochrangigen Manager von der Konkurrenz für das eigene Unternehmen zu verpflichten. In diesem Fall ist es mit Hans Demant gleich der ehemalige Opel-Chef, der nun bei VW anheuert. Der 59-Jährige übernimmt zum 1. Oktober die Koordination internationaler Projekte.

Der frühere Opel-Chef Hans Demant soll bei VW künftig die internationalen Projekte koordinieren. (Foto: ddp)

Demant war 2004 Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG geworden, ehe er im Januar 2010 die Top-Position an den britischen GM-Manager Nick Reilly abgeben musste. Seither hatte Demant weltweit die Produktrechte für die Opel-Muttergesellschaft General Motors überwacht. Ende der vergangenen Woche war er aber überraschend bei dem US-Konzern ausgeschieden. Die Hintergründe dieses Abtrittes werden nun klarer - der Hesse wechselt nun nahezu nahtlos zum ambitionierten Wettbewerber in Niedersachsen.

Gesamtes Berufsleben bei Opel

Demant hat sein gesamtes Berufsleben bei Opel verbracht - als gebürtiger Wiesbadener war er in nächster Nähe zum Opel-Stammsitz Rüsselsheim aufgewachsen. Als 22-Jähriger heuerte 1972 bei Opel an und erwarb sich den Ruf eines Produktspezialisten. Er war unter anderem für die erfolgreiche Kleinwagenreihe Corsa zuständig.

1997 übernahm er die technische Verantwortung für alle Kleinwagenprojekte der Opel-Mutter General Motors GM weltweit. An diese internationalen Erfahrungen soll der Manager nun bei VW anknüpfen: "Die erfolgreiche Wachstumsstrategie des Volkswagen-Konzerns erfordert eine intensive Koordination unserer internationalen Projekte. Hier haben wir mit Hans Demant einen überaus erfahrenen Kollegen gewinnen können", sagte VW-Chef Martin Winterkorn.

Mit der Koordination internationaler Projekte als neuem Aufgabengebiet kennt sich Demant aus. Der unscheinbar auftretende Vater zweier Töchter gilt als begnadeter Ingenieur, der im weiten GM-Reich nicht nur das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim, sondern auch jenes in Korea steuerte. Beste Voraussetzungen also für einen Neustart bei VW.

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