Defekte Zündschlösser:General Motors räumt weitere Tote ein

19 anstatt 13 Tote: Der US-Autobauer General Motors räumt ein, dass wegen defekter Zündschlösser noch mehr Menschen ums Leben gekommen sind. Die Zahl der Verunglückten könne noch weiter steigen.

  • General Motors korrigiert die Zahl der Todesopfer, die auf defekte Zündschlösser des US-Autobauers zurückzuführen sind, auf 19. Bisher hat der Konzern von 13 gesprochen.
  • Bislang hat der Konzern 400 Millionen Dollar für Entschädigungen zur Seite gelegt, die Summe könnte weiter ansteigen.

Entschädigungen in 31 Fällen

Der US-Autobauer General Motors räumt mindestens 19 Todesopfer wegen defekter Zündschlösser ein - bislang hatte die Opel-Mutter nur von 13 gesprochen. Bei dem für Verunglückte und ihre Angehörigen eingerichteten GM-Kompensationsfonds sind bisher Entschädigungsforderungen für 125 Todes- und 320 Verletzungsfälle eingegangen, wie ein am Montag veröffentlichter Bericht zeigt.

GM hat bislang in 31 Fällen Entschädigungen zugesichert, davon betreffen 19 tödlich Verunglückte. Die meisten Forderungen werden derzeit noch geprüft. Kenneth Feinberg, der zuständige Anwalt des Konzerns, sagte dem US-Nachrichtensender CNN, weniger als ein Dutzend Anträge seien bisher abgelehnt worden.

"Natürlich werden weitere zu entschädigende Todesfälle hinzukommen, wie viele - das ist pure Spekulation", so Feinberg. Die Familien der Opfer sollen je eine Million Dollar erhalten, zudem eine Pauschale für entgangene zukünftige Einnahmen und jeweils 300 000 Dollar pro Ehepartner und Hinterbliebenem.

Jahrelang Mängel ignoriert

Erst Ende Juli hatte der Opel-Mutterkonzern 400 Millionen Dollar für Entschädigungen zur Seite gelegt. Die benötigte Summe könne letztlich aber auf 600 Millionen Dollar ansteigen, teilte GM damals mit. Die Schätzungen seien mit großen Unsicherheiten behaftet. GM-Ingenieure hatten etwa ein Jahrzehnt lang Anzeichen für Mängel bei 2,6 Millionen Kompaktwagen ignoriert.

Die Zündschlüssel konnten bei voller Fahrt in die "Aus"-Position zurückspringen. Der Skandal hatte die GM-Chefin Mary Barra dazu veranlasst, Fahrzeuge des Konzerns systematisch auf Fehler hin zu untersuchen.

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