Dax-Vorstände:Zwölf Frauen - 179 Männer

Bettina Volkens, Deutsche Lufthansa AG

Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens ist einige der wenigen Frauen unter den Dax-Vorständen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mehr Frauen in Führungspositionen, das ist das Ziel von Politik und Wirtschaft. Doch in den Vorständen der Dax-Konzerne ist der Frauenanteil immer noch extrem gering - und er ist im Vergleich zum vergangenen Jahr sogar noch gesunken.

30 Prozent - das ist der Wert, den SPD und Union in den Koalitionsverhandlungen für die Frauenquote in Aufsichtsräten festgezurrt haben. Bis 2016 müssen drei von zehn Vertreter in den Kontrollgremien börsennotierter Unternehmen weiblich sein.

Immerhin, von diesem Ziel ist die Realität nicht mehr allzu weit entfernt. Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sind 21,9 Prozent der Aufsichtsräte der im Dax gelisteten Unternehmen Frauen.

"Die Dax-30-Unternehmen sind auf einem guten Weg, die geplante Einführung einer verbindlichen Frauenquote bei den Neubesetzungen von Aufsichtsräten umsetzen zu können", sagt Elke Holst, die beim DIW für den Bereich Gender Studies verantwortlich ist.

Völlig anders sieht es allerdings bei den Vorständen aus, also denjenigen, die über das operative Geschäft bestimmen, die die wichtigen Entscheidungen in den Unternehmen treffen. Nur zwölf von 191 Vorstandsmitgliedern in den 30 Dax-Unternehmen sind Frauen - ein Mini-Anteil von 6,3 Prozent, der im Vergleich zum Vorjahr auch noch um 1,5 Prozentpunkte zurückgegangen ist.

"Der Rückgang signalisiert, dass mehr Frauen in Führungspositionen, insbesondere in Spitzenpositionen, kein Selbstläufer sind", sagt DIW-Forscherin Holst. Aus dem Vorstand ausgeschiedenen sind in diesem Jahr die Personalchefinnen Regine Stachelhaus bei E.ON, Luisa Deplazes Delgado bei SAP und Brigitte Ederer sowie Einkaufschefin Barbara Kux bei Siemens. Neu hinzugekommen ist nur Personalchefin Bettina Volkens bei der Lufthansa.

Anders als bei der Quote in den Aufsichtsräten wird bei den Vorständen nur sehr zaghaft vom Staat nachgeholfen. Bei Vorständen und bei Führungspositionen unterhalb des Vorstandes gilt nur eine Flexi-Quote. Die Unternehmen werden damit verpflichtet, den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen, können die Ziele aber selbst festlegen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: