BörseDax stellt neuen Rekord auf

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Vor der Anzeigetafel mit der Dax-Kurve ist im Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse das Rotlicht einer TV-Kamera zu sehen.
Vor der Anzeigetafel mit der Dax-Kurve ist im Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse das Rotlicht einer TV-Kamera zu sehen. (Foto: Arne Dedert/Arne Dedert/dpa)

Das deutsche Börsenbarometer hat den Einbruch von Anfang April wieder wettgemacht. Wie es weitergeht, hängt von Trumps Zollpolitik ab.

Von Harald Freiberger

Der Deutsche Aktienindex (Dax) hat am Freitag einen neuen Rekordstand erreicht. Am Nachmittag kletterte das Kursbarometer bis auf 23 537 Punkte. Damit hat es den Einbruch von Anfang April wegen der Zoll-Eskapaden von US-Präsident Donald Trump komplett wieder aufgeholt. Damals war der Index wie auch alle anderen Börsen der Welt drei Tage in Folge abgestürzt. Erst als Trump ankündigte, die extremen Strafzölle gegen fast alle Länder der Welt für drei Monate auszusetzen, erholten sich die Kurse wieder.

Im Vergleich zum vorherigen Höchststand war der Dax bis zum 9. April um 16 Prozent gefallen. Dieses Minus hat er nun innerhalb eines Monats wettgemacht. Die deutsche Börse schneidet damit besser ab als die Wall Street. Der S&P 500, der wichtigste US-Börsenindex, notiert noch rund acht Prozent unter seinem Rekord.

Trump rudert bei Zöllen teilweise zurück, etwa bei Autoimporten. Mit Großbritannien gibt es ein erstes neues Handelsabkommen. Gleichzeitig zeigt China vorsichtige Gesprächsbereitschaft im Handelsstreit. „Für den exportstarken Dax sind das durchaus positive Signale“, sagt Maximilian Wienke, Marktanalyst bei der Handelsplattform eToro. Eine Entschärfung globaler Handelsrisiken würde sich überdurchschnittlich positiv auf deutsche Aktien auswirken.

Allerdings fehlt es bislang an konkreten Ergebnissen. Die Unsicherheit bleibt hoch, unberechenbare Aussagen aus Washington können jederzeit neue Zollängste schüren. Sollte Trump Europa wieder stärker ins Visier nehmen, wäre der Dax besonders anfällig. „Trotz dieser Unsicherheiten hat sich gezeigt: Meistens ist es sinnvoll, langfristig investiert zu bleiben – auch bei kurzfristigen starken Schwankungen“, sagt Wienke. Die letzten Wochen hätten das einmal mehr bestätigt. Das Motto laute daher: Schwächephasen nutzen, nicht fürchten.

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