Am Dienstagabend bestätigte das Weiße Haus Berichte, dass auf Importe aus China künftig ein Zoll von insgesamt 104 Prozent berechnet werde. Darin enthalten ist der zusätzliche Aufschlag von 50 Prozent, die US-Präsident Trump für den Fall angedroht hatte, dass China die sogenannten Vergeltungszölle nicht zurücknehmen werde. Die asiatischen Märkte brachen daraufhin am Mittwoch erneut ein. Der Hang Seng in Hongkong gab knapp zwei Prozent nach, der japanische Nikkei verlor mehr als vier Prozent. In Deutschland büßte der Dax im frühen Geschäft rund zwei Prozent ein.
Auch an der Wall Street ging es wieder bergab. Der Dow Jones büßte seinen Gewinn aus dem frühen Handel von fast vier Prozent ein und schloss mit 0,84 Prozent im Minus. Der S&P 500 verlor 1,6 Prozent, der Nasdaq knapp zwei Prozent.
Auch der Ausverkauf am US-Anleihemarkt geht weiter. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg aufgrund der fallenden Kurse auf nunmehr 4,111 Prozent. Freitag hatte sie noch bei 3,990 Prozent gelegen. Die Renditen 30-jähriger US-Anleihen legten um fast 60 Basispunkte innerhalb von drei Tagen zu - es handelt sich um den stärksten Anstieg seit 1981.
Apple verlor jetzt den Titel des wertvollsten Unternehmens an der Börse. Die Papiere büßten in den vergangenen Tagen mehr als ein Fünftel ihres Wertes ein. Zur Nummer eins wurde stattdessen Microsoft mit einem Marktwert von rund 2,64 Billionen Dollar. Apple lag dahinter mit knapp 2,6 Billionen Dollar.
China hatte zuvor die Drohung von US-Präsident Donald Trump, weitere Zölle in Höhe von 50 Prozent auf Importe aus dem Land zu erheben, als Erpressung bezeichnet. „Wenn die USA darauf bestehen, ihren Willen durchzusetzen, wird China bis zum Ende kämpfen“, erklärte das chinesische Handelsministerium. Trump zeigte sich zuversichtlich, dass China im Zollkonflikt verhandlungsbereit bleibt. China wolle unbedingt ein Abkommen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. „Wir warten auf ihren Anruf. Es wird geschehen!“, behauptete er.
Am Montag verkündete Trump, dass sofort Treffen mit anderen Ländern beginnen würden, die wegen der von ihm verhängten Zölle um Gespräche gebeten hätten. Hochrangige US-Regierungsvertreter hatten am Sonntag erklärt, dass mehr als 50 Länder um Verhandlungen gebeten hätten.