Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC hat Facebook wegen Verletzung der Privatsphäre laut einem Medienbericht zu einer Strafe von etwa fünf Milliarden Dollar verdonnert. Die Abstimmung sei mit drei zu zwei Stimmen knapp ausgefallen, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person. Die Vertreter der Republikaner hätten dafür, die der Demokraten dagegen votiert. Die erzielte Einigung müsse nun noch vom Justizministerium unter Dach und Fach gebracht werden. Wie lange das dauert, sei offen.
Facebook wollte sich nicht äußern. Auch die FTC reagierte zunächst nicht auf Anfragen.
Bei Facebook hatte es in den vergangenen Jahren etliche spektakuläre Datenschutzpannen gegeben. Die Behörde FTC konzentriert sich vor allem auf den Skandal um Cambridge Analytica im März 2018. Damals schöpfte die Datenanalyse-Firma persönliche Informationen von etwa 87 Millionen Facebook-Nutzern ohne deren Zustimmung ab. Ziel der Aktion war es, deren Stimmabgabe bei den US-Wahlen im Jahr 2016 im Sinne von Auftraggebern zu beeinflussen.
Facebook hatte sich bereits auf eine Milliardenstrafe eingestellt
Im Kern geht es um die Frage, ob Facebook gegen eine Vereinbarung mit der FTC aus dem Jahr 2011 verstoßen hat, laut der die Privatsphäre von Nutzern zu schützen sei.
Das jetzt diskutierte Bußgeld von umgerechnet 4,4 Milliarden Euro wäre das höchste, das die FTC je gegen ein Technologieunternehmen verhängt hat. Facebook hatte sich bereits auf eine Milliardenstrafe eingestellt. Die Summe entspricht etwa einem Fünftel des Konzerngewinns des vergangenen Jahres.