Daimler-Finanzchef Bodo Uebber:"Ich will mir gar nicht erst vorstellen, wie es ohne den Euro wäre"

Verschiedene Politiker zeigen sich skeptisch, was die Euro-Krise angeht, doch Daimler-Finanzchef Bodo Uebber glaubt noch an die Gemeinschaftswährung. Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" spricht der Manager auch über die Strategie gegen die Rivalen Audi und BMW und kritisiert die französische Regierung.

Daimler-Finanzvorstand Bodo Uebber fordert in der Euro-Debatte sachlichere Töne. "Ich persönlich würde eine größere Zurückhaltung in der Öffentlichkeit begrüßen", sagte der Manager im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

In den vergangenen Tagen hatten sich einzelne Politiker verstärkt zur Zukunft Griechenlands und des Euros geäußert. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hatte jüngst erklärt, für ihn habe der Austritt Griechenlands längst seinen Schrecken verloren. Auch der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) forderte am Wochenende einen Austritt Griechenlands aus dem Euro, um ein "Exempel zu statuieren".

Uebber zufolge müsse alles getan werden, um die Gemeinschaftswährung zu retten. "Ich will mir gar nicht erst vorstellen, wie es ohne den Euro wäre", sagte der Manager, der die Haltung der deutschen Bundeskanzlerin unterstützt: "Ich denke, eine konsequente Stufenlösung ist der richtige Weg." Die Wirtschaft müsse das unterstützen und mithelfen, das Vertrauen in die Währung zu erhalten.

Im Wettbewerb mit den Erzrivalen Audi und BMW werde Daimler in den kommenden Jahren aufholen. "Unser Ehrgeiz ist es, ab 2020 im Premium-Segment auch beim Absatz wieder an der Spitze zu sein." Allerdings müsse man "schneller sein als die anderen".

Der Finanzchef kritisierte Pläne der französischen Regierung, die heimischen Autobauer mit Kauf-Anreizen in der Krise zu helfen. "Wir sind gegen jede Form der Wettbewerbsverzerrung, und einseitige Subventionen sind immer wettbewerbsverzerrend." An die Adresse von Fiat-Chef Sergio Marchionne, der VW vorwarf, mit Rabatten ein "Blutbad" anzurichten, sagte Uebber: "Statt mit solchen Begriffen in die Öffentlichkeit zu gehen, sollte man lieber mal miteinander reden".

Das vollständige Interview lesen Sie in der Dienstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 07.08.2012.

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