Süddeutsche Zeitung

Daimler:Aktionäre wollen Zetsche ans Geld

Aufstand der Aktionäre: Daimler-Chef Dieter Zetsche soll nur noch eine halbe Million Euro Grundgehalt bekommen - wünschen sich einige Mitarbeiter.

Es dürfe nicht immer nur bei einfachen Mitarbeitern gespart werden, sagte der Sprecher der Kritischen Daimler-Aktionäre (KAD), Paul Russmann, am Montag. Nun müsse auch die Führungsmannschaft ihren Beitrag leisten, damit der Stuttgarter Konzern die Absatzkrise überstehe.

Auf der Hauptversammlung am kommenden Mittwoch wollen die Kritischen Aktionäre daher einen entsprechenden Gegenantrag zur Gehaltsdeckelung stellen. Zetsche hat im vergangenen Jahr dem Geschäftsbericht zufolge ein Grundgehalt von 1,5 Millionen erhalten; einschließlich variabler Vergütungen kam er auf 4,8 Millionen Euro.

Nur noch eine halbe Million Euro

KAD-Angaben zufolge soll Zetsches Gehalt nun auf 500.000 Euro gedeckelt werden, das der übrigen Vorstandsmitglieder auf 300.000 Euro. Ein Daimler-Sprecher wollte sich zu der Forderung nicht äußern, sagte aber, die Hauptversammlung werde sich mit dem Thema Gehalt befassen.

Die Kritischen Aktionäre fordern zudem, die für 2008 vorgeschlagene Dividende von insgesamt 556 Millionen Euro nicht auszuzahlen. Darüber hinaus solle Daimler aus der Formel 1 aussteigen.

Mit beiden Maßnahmen zusammen ließe sich Russmann zufolge rund eine Milliarde Euro einsparen - die Hälfte von dem, was Daimler in diesem Jahr in Deutschland am Personal sparen will. Auch die Halbierung des Flottenverbrauchs bis 2020 wollen die Vertreter der KAD auf der Hauptversammlung fordern.

Die KAD-Vertreter gehören dem Dachverband der Kritischen Aktionäre an, die regelmäßig auf den Hauptversammlungen großer Konzerne auftreten. Sie machen sich nach eigenen Angaben für soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz stark.

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sueddeutsche.de/Reuters/kaf/mel
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