Mehr als 14 Jahre nach der Einführung des Euro-Bargeldes scheint vielen Menschen in Deutschland der Abschied von Mark und Pfennig weiterhin nicht leicht zu fallen. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank waren Ende Juni noch immer Scheine und Münzen im Wert von 12,76 Milliarden Mark im Umlauf. Das entspricht einem Wert von 6,53 Milliarden Euro.
Der Bundesbank zufolge werden pro Jahr durchschnittlich Münzen und Scheine im Wert von 100 Millionen Mark umgetauscht. Insgesamt 167,3 Millionen Banknoten und 23,5 Milliarden Münzen wurden bislang jedoch nicht zurückgegeben. Die am häufigsten gehortete Banknote ist der 10-DM-Schein. Noch 72 Millionen Stück sind von ihm im Umlauf. Bei den Münzen ist der Glückpfennig mit 9,7 Milliarden Stück am beliebtesten.
Ein größerer Teil der Münzen und Scheine werde aus nostalgischen Gründen aufbewahrt oder sei bei Sammlern zu finden, vermutet die Notenbank. Andere dürften verloren gegangen oder zerstört worden sein.
Dass die Menschen an ihrer Währung hängen, sei normal
Dass die Bundesbürger überdurchschnittlich stark an ihrer alten Währung hängen, kann die Notenbank allerdings nicht erkennen. Vergleiche man den D-Mark-Rückfluss in Deutschland mit dem Rücklauf von Peseten in Spanien, Lira in Italien und Franc in Frankreich, sei die Entwicklung nicht ungewöhnlich.
Zum 31. Dezember 2001 waren der Bundesbank zufolge noch D-Mark-Banknoten im Wert von 76,57 Milliarden Euro im Umlauf. Wie in Spanien, Frankreich oder Italien seien mittlerweile mehr als 95 Prozent umgetauscht worden.
Bei der Bundesbank kann D-Mark unbefristet in Euro gewechselt werden. Das ist nicht in allen Ländern mit der Gemeinschaftswährung der Fall: Die Fristen in Frankreich und Italien sind bereits abgelaufen. In Spanien ist der Umtausch von Peseten noch bis Ende 2020 möglich.
