Süddeutsche Zeitung

Cyberangriff auf US-Bank:JP Morgan meldet 83 Millionen gehackte Konten

  • Die US-Großbank JP Morgan gibt neue Details über einen Hackerangriff im Sommer bekannt. Demnach wurden Daten von über 80 Millionen JP-Morgan-Kunden gehackt
  • Die Angreifer sollen Zugriff auf Namen, Adressen, Telefonnummern gehabt haben - nicht aber auf Passwörter oder Kontonummern.
  • Das FBI ermittelt, ob die Attacke als Vergeltung russischer Hacker zu werten ist.

Dutzende Millionen Konten gehackt

Von einem Hackerangriff auf die US-Großbank JP Morgan Chase sind nach jüngsten Angaben des Instituts im zurückliegenden Sommer Dutzende Millionen Konten betroffen gewesen. Wie das Geldhaus in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC mitteilte, handelte es sich um 76 Millionen Privathaushalte und sieben Millionen Firmen. Die Tatsache, dass es in den USA nur gut 122 Millionen Haushalte gibt, verdeutlicht das riesige Ausmaß des Angriffs.

Zuvor hatte die New York Times berichtet, es habe einen zweiten Hackerangriff gegeben. Die nun veröffentlichten Angaben beziehen sich der Bank zufolge jedoch auf die Attacke aus dem Sommer.

Nutzerdaten in Gefahr

Demnach kamen die Angreifer vor allem an Nutzerdaten - Namen, Adressen, Telefonnummern und Email-Adressen. Auch interne Informationen von JP Morgan seien in Gefahr gewesen. Es gebe jedoch keine Hinweise, dass Kontonummern, Passwörter, User-IDs, Geburtsdaten oder Sozialversicherungsnummern gefährdet wurde, versicherte das Institut.

"Ihr Geld bei JP Morgan Chase ist sicher", heißt es in der Mitteilung an die Kunden. Bislang seien keine Hinweise auf ungewöhnliche betrügerische Aktivitäten im Zusammenhang mit der Cyberattacke festgestellt worden.

Cyberattacke im Sommer

Die Cyberattacke auf die Computersysteme der Bank hatte sich im August ereignet. Der Angriff ist eine der bislang größten Hackerattacken in den USA. Die US-Bundespolizei FBI hatte sich nach Bekanntwerden des Angriffs Medienberichten zufolge alarmiert gezeigt, dass möglicherweise russische Hacker dahinter stecken könnten. Das FBI untersuche, ob es sich um eine Vergeltungsaktion für die US-Sanktionen gegen Russland im Zuge der Ukraine-Krise handele, hatte die Agentur Bloomberg berichtet.

Nach einem früheren Bericht der New York Times sind neben JP Morgan mindestens vier weitere US-Institute betroffen. Bei dem Hackerangriff habe es sich um eine koordinierte Aktion gehandelt.

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Quelle:
SZ.de/dpa/AFP/Reuters/jasch
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