Ein Sonntagabend im Juni, Millionen Ukrainer sitzen vor den Fernsehbildschirmen und verfolgen, wie ihre Mannschaft versucht gegen Wales die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar zu schaffen. Doch Kommentator Viktor Vatsko hat gerade ein anderes Thema: "Ich hoffe ihr bleibt bis ans Ende eurer Tage ohne Fußball, ihr Bastarde", poltert er. Adressaten seines Fluchs sind die Russen, deren Fußballer wegen des Kriegs von Fifa-Turnieren ausgeschlossen sind. Wenige Minuten vorher hatten mutmaßlich russische Hacker den Streaming-Kanal Oll.TV gehackt. Die Zuschauer, die das Spiel auf Oll.TV verfolgen wollten, sahen deshalb einige Minuten lang russische TV-Propaganda statt der bitteren 0:1-Niederlage gegen Wales. Wenige Tage später folgt eine Retourkutsche. Der Stream des russischen Radiosenders Kommersant FM, der dem Putin-Verbündeten Alischer Usmanow gehört, beginnt auf einmal die ukrainische Hymne und einen russischen Antikriegs-Song abzuspielen.
Krieg in der Ukraine:Wie die Ukraine russischen Cyber-Attacken trotzt
Lesezeit: 6 Min.
Kein Funk, kein Strom, kein Internet: Russland wollte die Ukraine auch im Cyberspace in die Knie zwingen. Doch das Land blieb online - und schlägt sogar zurück. Wie machen die das?
Von Max Muth
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