Covestro:Ein Kandidat für den Dax

Nach dem weiteren Rückzug von Bayer steigen für den Kunststoff-Konzern die Chancen auf einen Aufstieg in den Deutschen Aktienindex. Das 2015 an die Börse gebrachte Unternehmen könnte Pro Sieben Sat.1 aus der ersten Börsenliga verdrängen.

Nach dem weiteren Rückzug von Bayer steigen für den Kunststoff-Konzern Covestro die Chancen auf einen Aufstieg in das Börsenbarometer Dax. Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern verkaufte in der Nacht zum Donnerstag Covestro-Aktien für 1,8 Milliarden Euro an große Investoren und reduzierte damit seine direkte Beteiligung auf 14,2 von 24,6 Prozent. Index-Experten gehen davon aus, dass Covestro die besten Chancen hat, bei der Überprüfung der Börsenindizes im September in den Dax aufzurücken. Der 2015 an die Börse gebrachte Konzern dürfte dann Pro Sieben Sat. 1 aus der ersten Börsenliga verdrängen. Das Fernseh-Unternehmen hat noch einen Börsenwert von 6,6 Milliarden Euro, Covestro kommt auf gut 17 Milliarden. Covestro habe Deutsche Wohnen mit der Platzierung als Top-Aufstiegskandidat in den Dax abgelöst, schrieb LBBW-Index-Experte Uwe Streich. Schon in der Januar-Rangliste habe die ehemalige Bayer-Tochter nach dem Börsenumsatz (Platz 30) und der Marktkapitalisierung des Streubesitzes (Platz 28) die Kriterien für einen Aufstieg erfüllt.

Auch Bayer profitiert von dem Ausstieg bei Covestro. In fünf milliardenschweren Über-Nacht-Aktienplatzierungen hat die ehemalige Muttergesellschaft in den vergangenen zehn Monaten 6,5 Milliarden Euro eingenommen. Damit können die Leverkusener einen Teil der Übernahme des US-Rivalen Monsanto finanzieren. Analysten von Bernstein hatten die für das Frühjahr erwartete Kapitalerhöhung auf sechs bis acht Milliarden Euro taxiert. Die EU hat bis zum 5. März Zeit, die Mega-Fusion unter die Lupe zu nehmen.

© SZ vom 12.01.2018 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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