Um das eingeschränkte Leben während der Corona-Pandemie zu erleichtern, stellen zahlreiche Unternehmen ihre Programme und Apps derzeit für einige Wochen oder Monate gratis zur Verfügung. Wir stellen Ihnen eine Auswahl vor.
Livestreams ins Homeoffice
Das größte Problem im Homeoffice ist häufig die wegfallende persönliche Kommunikation. Dementsprechend gefragt sind derzeit vor allem Programme, die Gruppenchats per Video ermöglichen. Das Unternehmen Lifesize bietet zum Beispiel sein Premium-Abonnement für die kommenden sechs Monate kostenlos an. Bis zu 25 Personen können sich in Lifesize über den Browser, die Desktop-App (Windows, Mac) oder die Mobile-App (iOS, Android) zu Videokonferenzen zusammenschalten. Speziell Schülern und Lehrern stellt das US-amerikanische Start-up Hit Labs sein Tool Pronto aktuell kostenlos zur Verfügung. Neben Video-Gruppenchats können über die Software auch Dateien und Aufgaben geteilt werden.
Eine unkonventionelle Lösung bietet Discord, eigentlich ein Sprach- und Textchat, der vor allem unter Gamern sehr beliebt ist. Vom Aufbau her ähnelt das Gratis-Programm dem Kommunikationstool Slack und ist sowohl am Desktop als auch mobil nutzbar. Zusätzlich können Discord-Nutzer über die App ihren Bildschirm oder einzelne Anwendungen livestreamen. Als Reaktion auf die Pandemie hat das Unternehmen das Limit auf bis zu 50 gleichzeitige Zuschauer erhöht.
Aus Deutschland kommt die Fernzugriff- und Fernwartungssoftware Teamviewer, in der ebenfalls Videokonferenzen möglich sind. Wie das Magazin PC Welt berichtet, lässt es die Firma derzeit zu, dass man die Version für Privatanwender auch beruflich nutzt.
Umfassende Office-Pakete
Noch weitergehende Lösungen fürs Homeoffice bieten Google und Microsoft kostenlos an. Für Nutzer von Googles Softwarepaket G Suite sind bis zum 1. Juli einige Premium-Features freigeschaltet, zum Beispiel bis zu 250 Teilnehmer pro Hangout-Call. Einzelpersonen können Microsoft Teams und Word, Excel sowie Powerpoint als Webapp gratis nutzen. Für Unternehmen und Bildungseinrichtungen stellt der Konzern Office-365-Pakete für mehrere Monate zur Verfügung.
Eine Alternative ist die Cloud-Suite "Remotely" des indischen Unternehmens Zoho, die ebenfalls bis zum 1. Juli kostenlos nutzbar ist. Darin enthalten sind neben einem Textverarbeitungsprogramm, einer Präsentations- sowie einer Tabellenkalkulationssoftware unter anderem auch mehrere Projektmanagement-Tools und ein Videochat. Auch im Bereich IT-Sicherheit gibt es entsprechende Angebote: Der Passwort-Manager 1Password verlängert seine kostenlose Test-Phase des "Business"-Models auf sechs Monate.
Kostenlos lernen und Yoga machen
Für Schüler und Studenten gibt es ebenfalls eine Reihe von Angeboten, die in Zeiten der Krise kostenlos sind: Zum Beispiel bietet die Lernplattform Duden Learnattack ihre Videos und Übungen zu neun Schulfächern für diejenigen zwei Monate kostenlos an, die sich bis zum 31. März registrieren. Auch die Plattformen Scoyo und Simpleclub reagieren auf die bundesweiten Schulschließungen. Scoyo, das sich an Schüler von der ersten bis zur siebten Klasse richtet, verschenkt 14-tägige Zugänge an betroffene Schüler und Eltern. Bei Simpleclub können Lehrer und Schulleiter ein kostenloses "Hilfspaket" bestellen, das bis zum 20. April gültig ist. Alle drei Abonnements laufen automatisch aus und müssen nicht gekündigt werden.
Schüler und Studenten, deren Bildungseinrichtung eine Lizenz für die Adobe Creative Cloud besitzt, können bis zum 31. Mai von zuhause aus auf Photoshop und Co zugreifen.
Abseits von Lernen und Arbeiten bieten auch einige Unternehmen Apps für die Freizeit gratis an. Wer sportlichen Ausgleich sucht, kann sich beispielsweise die Yoga- und Fitness-Apps von Down Dog bis zum 1. April kostenfrei herunterladen. Musikalisch austoben können sich iPhone-Nutzer mit Hilfe des Minimoog Model D Synthesizer, der seit einigen Tagen gratis erhältlich ist. Für Android-User (auch für iOS) gibt es die Koassilator-App derzeit kostenlos. Das Tool ermöglicht es Nutzern, Musik durch Wischgesten zu erzeugen.