Internet-Versandhändler:Amazon profitiert vom Shopping in der Corona-Krise

Internet-Versandhändler: Amazon kann seinen Umsatz in der Corona-Krise kräftig steigern.

Amazon kann seinen Umsatz in der Corona-Krise kräftig steigern.

(Foto: AP)

Der Umsatz steigt im Vergleich zum Vorjahresquartal um 40 Prozent. Auch der Smartphone-Hersteller Apple und die Google-Muttergesellschaft Alphabet übertreffen die Erwartungen der Analysten.

Amazon hat inmitten der Corona-Pandemie weiter stark vom Shopping-Boom im Internet profitiert. Im zweiten Quartal schoss der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 40 Prozent auf 88,9 Milliarden Dollar (75,1 Mrd Euro) in die Höhe, wie der weltgrößte Onlinehändler am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Seattle mitteilte. Der Gewinn betrug 5,2 Milliarden Dollar, was im Jahresvergleich in etwa einer Verdopplung entspricht.

Die Ergebnisse lagen erheblich über den Prognosen der Analysten, die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit kräftigen Kursaufschlägen. Dass Amazon mit seinen Lieferdiensten zu den großen Gewinnern der Corona-Krise zählt, hatte sich bereits im Vorquartal gezeigt. Zudem floriert das Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Netz weiter, auch wenn Amazons Flaggschiff AWS die hohen Wachstumserwartungen zuletzt nicht ganz erfüllen konnte.

Auch Apple übertraf die Erwartungen des Marktes. Der Smartphone-Hersteller steigerte den Umsatz im zweiten Quartal um elf Prozent auf 59,69 Milliarden Dollar und lag damit deutlich über dem Durchschnitt der Analystenschätzungen von 52,25 Milliarden. Der Gewinn je Aktie lag bei 2,58 Dollar, verglichen mit einer Schätzung von 2,04 Dollar.

Google-Mutter Alphabet setzte zwar im zweiten Quartal 38,3 (38,94) Milliarden Dollar und blieb damit über dem Durchschnitt der Analystenschätzungen von 37,37 Milliarden. Doch höhere Kosten und sinkende Werbeeinnahmen belasten den Konzern. Der Gewinn brach im Jahresvergleich von 9,95 Milliarden auf 6,96 Milliarden Dollar (5,87 Mrd Euro) ein, wie der Internetriese nach US-Börsenschluss mitteilte. Alphabets Geldmaschine - das Anzeigengeschäft von Google - erhielt in der Krise einen seltenen Dämpfer. Insgesamt schrumpften die Erlöse des Konzerns um rund zwei Prozent auf 38,3 Milliarden Dollar. Stark entwickelten sich die Werbeerlöse der Video-Tochter Youtube, hier gab es ein Plus von sechs Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar. Googles Cloud-Geschäft steigerte den Umsatz sogar um 43 Prozent auf 3,0 Milliarden Dollar.

Obwohl Alphabet die Markterwartungen übertraf, fiel die erste Reaktion der Anleger nachbörslich verhalten aus. Die Aktie verbuchte zunächst nur einen leichten Anstieg. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Kurs allerdings auch schon um 14,5 Prozent zugelegt.

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