Familienunternehmen haben in der deutschen Wirtschaft die Nase vorn. Firmen wie die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland), Robert Bosch oder die Aldi-Gruppe gehören zu den umsatzstärksten Konzernen in Deutschland.
Die aus über 600 Gesellschaften bestehende Schwarz-Gruppe beispielsweise steht mit einem Umsatz von 49.600 Millionen Euro im Jahr 2007 auf Platz elf der 100 größten Unternehmen in Deutschland. Ihr direkter Konkurrent, die Aldi-Gruppe, liegt vier Plätze hinter der Schwarz-Gruppe.
Bei einem Vergleich der wichtigsten deutschen Familienunternehmen fällt auf, dass mehr große Familienunternehmen im Süden Deutschlands angesiedelt sind als im Norden.
Das liegt zum einen daran, dass in den südlichen Bundesländern Familienunternehmen bessere Bedingungen geboten werden als im Norden oder Osten.
"Versteckte Helden"
Aber auch branchenspezifische regionale Unterschiede spielen eine Rolle. Nicht wenige mittelgroße und große Familienunternehmen, die sogenannten Hidden Champions aus der Maschinenbau-Industrie, haben ihre Standorte in Baden-Württemberg. Dazu gehören beispielsweise der Schraubenhersteller Würth, die Unternehmensgruppe Freudenberg oder Global Players wie Porsche und Robert Bosch.
Laut einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, die sich mit der Zukunft der deutschen Familienunternehmen beschäftigt, sind insgesamt 94 Prozent der deutschen Firmen Familienunternehmen.
Sie stellen 57 Prozent der Arbeitsplätze, machen 42 Prozent der Umsätze in der Wirtschaft aus und stellen den Großteil der international erfolgreichen "versteckten Helden", die in der Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen gibt es weniger Verlust-Unternehmen, aber auch weniger mit einer Umsatzrendite von mehr als zehn Prozent.
Die süddeutsche Pharmagruppe Merckle, der Mischkonzern Haniel aus Duisburg, die Tengelmann-Gruppe und Bertelsmann spielen im oberen Mittelfeld der Top 100 der umsatzstärksten deutschen Unternehmen mit.
Aber auch der Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus und die beiden Nordlichter Otto und der Mineralölhändler Marquard & Bahls können sich mit einem Umsatz zwischen 12.190 und 11.457 Millionen Euro im Jahr 2007 sehen lassen.