Industrie:Autoarbeiter sollen Waffen herstellen

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Ein Mitarbeiter von Rheinmetall versieht im niedersächsischen Unterlüß 155-mm-Granaten mit Nummern. In dem Werk sollen bald viele ehemalige Continental-Beschäftigte tätig sein. (Foto: Sepp Spiegl/IMAGO)

Der Autozulieferer Continental streicht Jobs, während der Rüstungskonzern Rheinmetall jedes Jahr 5000 Stellen besetzen muss. Daher arbeiten die Dax-Firmen nun zusammen – die Beschäftigten sollen nahtlos wechseln. Und Rheinmetall sucht schon weitere Partner.

Von Björn Finke, Christina Kunkel, Düsseldorf

„Schwerter zu Pflugscharen“ – dieses Bibelzitat ist ein Motto der Friedensbewegung. Für Hunderte Beschäftigte des Automobilzulieferers Continental könnte sich der Spruch bald umkehren. Bildlich gesprochen sollen sie statt Pflugscharen Schwerter fertigen, oder konkret: statt Brems- und Fahrwerksystemen für Autos lieber Schützenpanzer oder Artilleriemunition. Denn das Dax-Mitglied Continental baut wie andere Autozulieferer Stellen ab. Zugleich sucht Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall händeringend Personal. Deswegen haben beide Unternehmen eine Partnerschaft vereinbart. Continental-Mitarbeiter sollen demnach in Jobs bei Rheinmetall vermittelt werden. Wenn nötig, bietet Continental den Beschäftigten dafür sogar Fortbildungen an.

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