Computerspiel "Hearthstone: Heroes of Warcraft":Kartenspiel für Actionfreunde

Computerspiel "Hearthstone: Heroes of Warcraft": Im virtuellen Sammelkartenspiel "Hearthstone" treten "Warcraft"-Helden gegeneinander an - hier ein Krieger gegen einen Hexenmeister.

Im virtuellen Sammelkartenspiel "Hearthstone" treten "Warcraft"-Helden gegeneinander an - hier ein Krieger gegen einen Hexenmeister.

(Foto: Screenshot: Blizzard)

Von wegen ruhiges Wirtshaus-Vergnügen: Im Sammelkartenspiel "Hearthstone" treten bekannte "Warcraft"-Helden in der virtuellen Kneipe gegeneinander an. Dahinter verbirgt sich ein komplexes Strategiespiel - und ein tückisches Geschäftsmodell.

Von Matthias Huber

Angespielt, nicht durchgespielt: Unsere Games-Kurzkritik "Screenshot" beantwortet die wichtigsten Fragen zu den neuesten Computer- und Videospielen auf allen gängigen Plattformen. Und gibt so einen ersten Eindruck, worauf Sie sich bei einem neuen Spiel freuen können - und warum Sie lieber noch skeptisch sein sollten.

Worum geht es in Hearthstone: Heroes of Warcraft?

Im Warcraft-Universum ist der sogenannte "Hearthstone" ein magischer Gegenstand, der einen Helden in das nächstgelegene Gasthaus teleportiert, damit er sich dort ausruhen kann. Und in einem solchen Gasthaus findet nun auch das gleichnamige Spiel statt. Hier treffen sich die Helden aus World of Warcraft - Krieger und Schurken, Magier und Priester, Druiden und Schamanen - zum Kartenspiel. Auf den Spielkarten sind andere ebenfalls aus World of Warcraft bekannte Kreaturen, Zaubersprüche und Waffen abgebildet, die unterschiedliche Eigenschaften und Angriffswerte aufweisen. Und damit gilt es, den Kontostand des Gegners von 30 auf Null zu reduzieren.

Was sieht vielversprechend aus?

Wie einfach alles funktioniert. Ein Duell dauert nur etwa zehn Minuten, lässt sich auch gerne mal zwischendurch spielen, ab Mitte 2014 voraussichtlich auch auf Tablets und Smartphones. Hearthstone verlangt von seinen Spielern nur wenig Einarbeitungszeit, sondern stößt sie mit vorgefertigten Kartensets direkt in das wüste Geschehen. Die virtuellen Karten stoßen in Scharmützeln krachend aneinander, Funken sprühen in alle Richtungen, und wenn ein Duellant das Gefecht verliert, dann explodiert sein Porträt in tausend Stücke und hinterlässt einen kleinen Krater im Spielfeld. Schon die ersten paar Duelle machen aber klar, dass sich hinter der quietschbunten Oberfläche ein komplexes Strategiespiel verbirgt.

Warum sollte man trotzdem skeptisch sein?

Man kann Hearthstone zwar spielen, ohne jemals einen Cent dafür auszugeben. Aber für das Entwicklerstudio Blizzard steckt natürlich ein Geschäftsmodell hinter den fröhlichen Karten-Duellen. Schon in der jetzt spielbaren Beta-Version kann sich der Spielfortschritt quälend langsam anfühlen, wenn man nicht bereit ist, echtes Geld für virtuelle Karten oder den Arena-Spielmodus auszugeben. Und auch kleine Beträge zwischen einem und zwei Euro addieren sich schnell zu beträchtlichen Summen, wenn man ein paar Mal zu oft der eigenen Ungeduld nachgibt.

Woran erinnert Hearthstone: Heroes of Warcraft?

An das Sammelkartenspiel Magic: The Gathering und sein gleichnamiges digitales Pendant. Aus der Sammlung unterschiedlicher Karten stellt man sich ein Set aus 30 Karten zusammen, die möglichst gut aufeinander abgestimmt sind. Später werden daraus jede Runde eine bestimmte Anzahl gezogen und online im Duell mit einem menschlichen Gegner ins Feld geführt. Mit Siegen spielt man langsam aber beständig immer neue - zufällig ausgewählte - Karten frei, die man in sein Set übernehmen kann. Oder man bezahlt derzeit etwa 1,35 Euro für fünf zufällige Karten und hofft, dass sich darin auch eine Verstärkung für das eigene Set befindet - vergleichbar mit den von Magic bekannten "Booster Packs", die es im Spielwarenhandel gibt.

Was passiert, wenn man das Spiel zum ersten Mal startet?

Na was wohl? Es startet ein Duell. Hearthstone hält sich nicht damit auf, das Kartenlegen in einen erzählerischen Kontext einzupacken, der über das ohnehin in vielen Hundert Online-Spielstunden etablierte Warcraft-Universum hinausgeht. Stattdessen gibt es dem Spieler die Magierin Jaina Proudmoore und ein einfaches Kartenset in die Hand. Und lädt ein, den Bildschirmgegner mit kartengewordenen Feuerbällen und Eislanzen vom digitalen Spieltisch zu vertreiben.

"Hearthstone: Heroes of Warcraft" (noch keine USK) befindet sich derzeit im Beta-Test. Auf battle.net kann man sich für einen Beta-Zugang anmelden - alle Besitzer eines battle.net-Accounts, die sich bis zum Jahresende für die Beta angemeldet haben, haben bereits Zugänge erhalten. Das fertige Spiel soll Anfang 2014 für PC und Mac erscheinen, Versionen für iPad, iPhone und Android sind für einen späteren Zeitpunkt geplant.

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