Süddeutsche Zeitung

Computerhersteller:HP-Chefin spaltet Drucker- und PC-Sparte ab

  • Hewlett-Packard (HP) spaltet sich Medienberichten zufolge in zwei Firmen auf: Der Konzern wird sein eher profitables Geschäft mit Dienstleistungen und Hardware für Unternehmen von seinem traditionellen Computer- und Druckergeschäft trennen.
  • Dadurch sollen beide Konzerne profitabler werden.

HP spaltet sich auf

Der US-Technologiekonzern HP baut um. Das Unternehmen will sich in zwei Firmen aufspalten, wie das Wall Street Journal, die Financial Times und die New York Times berichten. Das Geschäft mit PCs und Druckern wird demnach in einem eigenen Unternehmen zusammengefasst - Dienstleistungen und Hardware für Geschäftskunden in einem anderen. Die Trennung sei für das kommende Jahr gedacht. Ein HP-Sprecher wollte die Berichte nicht kommentieren.

Zwei neue Firmen: HP Inc. und Hewlett-Packard Enterprise

Chef der neuen Drucker- und Computerfirma sei künftig Dion Weisler, der bereits in dieser Sparte für HP arbeitet. Die bisherige Chefin Meg Whitman führe künftig die Dienstleistungsfirma. Anteilseignern würden neue Aktien ausgeteilt. Beide Unternehmen sollen an der Börse gehandelt werden, heißt es in den Berichten. Die neue PC-Firma solle HP Inc. heißen, die Dienstleistungsfirma Hewlett-Packard Enterprise.

Profitabel durch Trennung

Investoren und Analysten hatten wiederholt eine Aufspaltung oder einen Verkauf der PC-Sparte gefordert. Damit könne sich Hewlett-Packard auf profitablere Geschäfte wie Computerserver und Datenspeicher für Firmen konzentrieren. Das PC-Geschäft von HP schwächelte viele Jahre, wuchs allerdings zuletzt wieder unerwartet deutlich. Verbraucher und Unternehmen ersetzten ihre in die Jahre gekommenen Geräte. In der PC-Sparte erwirtschaftete HP im dritten Quartal ein Umsatzplus von zwölf Prozent. Insgesamt jedoch nahmen die Erlöse nur um ein Prozent auf 27,2 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn erhöhte sich geringfügig auf 1,7 Milliarden Dollar.

Reaktion auf veränderte Branche

Der PC gilt in der Technologiebranche als Auslaufmodell, mobile Geräte wie Smartphones und Tablets hingegen als die Zukunft. Die Aufspaltung sei der Versuch, in diesem sich verändernden Geschäft seinen Platz zu finden und gegen Konzerne wie Apple zu bestehen, schreibt die New York Times.

112 Milliarden Dollar Umsatz - und Stellenabbau

HP wurde 1939 gegründet und beschäftigt mittlerweile weltweit mehr als 300 000 Mitarbeiter. In diesem Jahr dürfte der Umsatz des Unternehmens bei etwa 112 Milliarden Dollar liegen. Im Mai hatte HP angekündigt, bis zu 16 000 weitere Stellen abzubauen.

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Süddeutsche.de/Reuters/sana
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