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Computer:Intel tritt bei Quartalszahlen auf der Stelle

Santa Clara (dpa) - Der schwache PC-Markt macht dem weltgrößten Chiphersteller Intel weiterhin zu schaffen. Im dritten Quartal stagnierten Umsatz und Gewinn auf Vorjahresniveau.

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Santa Clara (dpa) - Der schwache PC-Markt macht dem weltgrößten Chiphersteller Intel weiterhin zu schaffen. Im dritten Quartal stagnierten Umsatz und Gewinn auf Vorjahresniveau.

Während das Geschäft mit Chips für Rechenzentren zulegte, sanken die Erlöse im PC-Bereich erneut. Angesichts des schwierigen Marktumfeldes sei das Quartal aber zufriedenstellend verlaufen, sagte der neue Konzernchef Brian Krzanich.

Der Quartalsumsatz legte im Jahresvergleich um weniger als 0,2 Prozent auf 13,48 Milliarden Dollar (9,96 Mrd. Euro) zu. Beim Gewinn gab es ein Minus von 0,7 Prozent auf 2,95 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte.

Chips für klassische Notebooks und Desktop-Rechner sind nach wie vor die tragende Säule des Intel-Geschäfts. Der PC-Markt schrumpfte zuletzt aber um fast ein Zehntel. Als Folge fiel auch der Umsatz des entsprechenden Geschäftsbereichs bei Intel im vergangenen Quartal um 3,5 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar.

Das Marktumfeld sei nach wie vor schwierig, sagte Intel-Deutschlandchef Christian Lamprechter am Mittwoch der dpa. "Wir sehen aber eine leichte Erholung im Geschäft mit Endkonsumenten." Vor allem in Europa und den USA steige derzeit die Nachfrage. Vorsichtigen Optimismus gebe es auch durch Microsofts Windows 8.1 - das neue Betriebssystem werde den Markt beleben. "Wir haben jetzt wesentlich mehr Geräte mit Touch-Funktionalität im Markt."

Krzanich, der im Mai Paul Otellini an der Spitze des Unternehmens abgelöst hatte, versucht verstärkt, Intel unabhängiger vom PC-Geschäft zu machen. Das Unternehmen investiert derzeit massiv in neue Geschäftsbereiche wie etwa intelligente Stromnetze, Medizintechnik, Automobil-Vernetzung, Kassensysteme und das Internet der Dinge.

In diesem Bereich verzeichne Intel bereits "gutes Wachstum", sagte Lamprechter. Der entsprechende Geschäftsbereich wies mit einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro dennoch ein Minus von 9,3 Prozent im Jahresvergleich aus. Dies sei aber unter anderem der so gut wie nicht mehr existenten Gerätekategorie der Netbooks geschuldet, sagte Lamprechter. "Vor einem Jahr haben die Netbooks noch 10 Prozent des PC-Marktes ausgemacht." Heute seien sie quasi vom Markt verschwunden.

Auch mit sparsamen Prozessoren für Smartphones und Tablets will Intel nun endlich Fuß fassen. Eine ganze Reihe von Tablets in verschiedenen Formfaktoren mit dem neuen Chip Bay Trail hatte das Unternehmen bereits auf der IFA in Berlin vorgestellt. Mit dem Chip Merrifield will das Unternehmen Anfang 2014 auch im Smartphone-Markt durchstarten. Dort dominiert weiterhin die Technologie des britischen Chip-Entwicklers ARM. Intel versucht schon seit Jahren, den Markt zu knacken, konnte bisher aber nur punktuelle Erfolge verbuchen.

Ein Lichtblick war der Absatz von Prozessoren für Rechenzentren, der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 12,2 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Auch hier verdiente Intel Geld, während die neuen Bereiche bisher hohe Verluste bringen.

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