Übernahmekampf um Commerzbank: „Wir werden mit unserem Widerstand ganz Deutschland überraschen“

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Der Commerzbank Tower in Frankfurt. Es glüht draußen und drinnen. (Foto: Florian Gaul/Imago)

Commerzbank-Betriebsrat Sascha Uebel spricht über den Widerstand der Belegschaft gegen eine Übernahme durch die italienische Unicredit und darüber, wie er und seine Leute der Bankführung aus Mailand das Leben schwer machen wollen.

Interview von Meike Schreiber, Frankfurt

Sascha Uebel, 48, hat schon einiges erlebt in seinen 20 Jahren bei der Commerzbank. Die Übernahme der Dresdner Bank, dann die Finanzkrise. Seit 2022 ist er stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats und seit 2023 auch im Aufsichtsrat der Bank. Zuvor leitete er viele Jahre eine Filiale in Bad Soden bei Frankfurt. Zum Jahresende übernimmt Uebel die kommissarische Führung des Betriebsrats, weil sein Vorgänger in den Vorruhestand geht. Ende Januar stellt er sich dann zur Wahl für den Vorsitz. Kein idealer Zeitpunkt für eine Staffelübergabe, aber man kann es sich nicht immer aussuchen. Nun steht seine Arbeit im Zeichen einer feindlichen Übernahme. Im September hatte sich der italienische Bankkonzern Unicredit überraschend Anteile an der Commerzbank gesichert, als der Bund einen Teil seiner Aktien privatisieren wollte. Trotz Kritik der Bundesregierung kaufte Unicredit weiter und kontrolliert inzwischen indirekt 21 Prozent der Aktien – so etwas hat es in Europas Bankenbranche noch nicht gegeben. Die SZ erreicht Uebel am Telefon im Kurzurlaub im Odenwald nahe Frankfurt.

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Von Meike Schreiber

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