Der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank verlässt das Institut nach Ablauf seines Vertrags. Manfred Knof werde bis Ende Dezember 2025 bleiben, aber darüber hinaus der Commerzbank nicht mehr zur Verfügung stehen, teilte das Geldhaus am Dienstagabend mit. Der Aufsichtsrat werde umgehend mit der Suche nach einer Nachfolge beginnen. Eigentlich hatte der 59-jährige Manager Medienberichten zufolge unlängst durchblicken lassen, dass er für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stehe und gemeinsam mit dem Vorstandsteam die neue Strategie bis 2027 auch umsetzen wolle. Im Aufsichtsrat der Bank waren SZ-Informationen zufolge zuletzt aber die Zweifel gewachsen, ob Knofs Vertrag tatsächlich verlängert wird. Zwar habe er einen guten Job gemacht, gleichwohl sei der Erfolg der Commerzbank auch Ergebnis einer Teamleistung im Vorstand. Außerdem stünde mit Finanzvorständin Bettina Orlopp eine Kandidatin für den Chefposten zur Verfügung, die im Aufsichtsrat sehr geschätzt werde.
Zugleich hat der Bund laut einer Mitteilung von Dienstagabend nun damit begonnen, seinen Anteil an der Commerzbank zu senken. In einem beschleunigten Platzierungsverfahren würden rund 53 Millionen Aktien des Geldhauses an institutionelle Investoren verkauft, teilte die Finanzagentur des Bundes am Dienstag mit. Damit sinke der Anteil des Staates an der Commerzbank auf 12,0 Prozent von bisher rund 16,5 Prozent. Auch nach dem Abschluss der Transaktion bleibe Deutschland der größte Aktionär der Commerzbank. Zum aktuellen Aktienkurs ist die Platzierung rund 680 Millionen Euro schwer. Die Finanzagentur hatte vergangene Woche angekündigt, sich in mehreren Schritten von dem Commerzbank-Anteil trennen zu wollen. Der Staat hatte dem Kreditinstitut in der Finanzkrise 2008 und 2009 unter die Arme gegriffen und mit Kapitalhilfen von insgesamt 18,2 Milliarden Euro gerettet. Davon sind laut Finanzagentur bisher 13,15 Milliarden Euro zurückgeführt worden.