Die im Visier der italienischen Unicredit stehende Commerzbank umgarnt ihre Aktionäre mit einem weiteren Aktienrückkauf. Der Vorstand habe den Start des dritten Rückkaufprogramms seit 2023 beschlossen, erklärte die Bank am Montag. Der Rückkauf der ersten Tranche über rund 600 Millionen Euro starte nach der für Mittwoch geplanten Veröffentlichung der Quartalszahlen und solle spätestens Mitte Februar abgeschlossen sein.
„Wir werden für das Geschäftsjahr 2024 mindestens 70 Prozent unseres Gewinns zurückgeben, allerdings nicht mehr als das Konzernergebnis nach Abzug der AT-1-Kuponzahlungen“, kündigte Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp an. Der Rückkauf solle bis spätestens Mitte Februar 2025 abgeschlossen sein, teilte das Frankfurter Geldhaus weiter mit.
Commerzbank:Hai im Heringsteich
Im Streit um den ungeplanten Verkauf von Commerzbank-Aktien an Unicredit steht Finanzstaatssekretär Florian Toncar in der Kritik. Noch gibt es keine Hinweise auf ein Fehlverhalten – aber viele Fragen.
Die Commerzbank werde die eingesammelten Aktien einziehen, hieß es. Durch die Transaktion dürfte der Aktienkurs tendenziell steigen – eine Übernahme durch die Unicredit könnte sich verteuern. Commerzbank-Aktien legten am Mittag leicht zu. Italiens zweitgrößte Bank Unicredit hat sich über Finanzderivate nach eigenen Angaben Zugriff auf bis zu 21 Prozent der Anteile an der Commerzbank gesichert.
Sie hat zudem beantragt, die Commerzbank-Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent ausbauen zu können. Börsianer spekulieren darauf, dass die Unicredit die Commerzbank übernehmen will. Orlopp setzt dagegen auf die Eigenständigkeit des Instituts. Die Bank solle noch profitabler arbeiten, hatte sie angekündigt. Die Bank will unter anderem die Eigenkapitalrendite bis 2027 auf mehr als zwölf Prozent steigern. Das Geldhaus will seine Mittel- und Langfrist-Strategie zudem schärfen.