Getränke:Cola-Mix für Erwachsene

Getränke: Jack Daniel's kooperiert künftig mit Coca-Cola.

Jack Daniel's kooperiert künftig mit Coca-Cola.

(Foto: STR /imago images)

Whiskyhersteller Jack Daniel's und Coca-Cola wollen ein Mixgetränk auf den Markt bringen - in Dosen. Hintergrund ist auch ein Trend aus Pandemiezeiten.

Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

Es gibt ein paar Dinge auf der Welt, die gehören einfach zusammen: Ross und Rachel in der TV-Serie "Friends", Schweinebraten und Knödel, Jack & Cola. So mancher ist schon durch Dorfdiskotheken, Wohnheimpartys und Lagerfeuer-Zusammenkünfte mit dem Jack-Daniel's-Gemisch in der Hand getorkelt. Jacky-Coke nannte man es, weil man sich im Teenage-Größenwahn unendlich cooler vorkam, wenn man so tat, als habe man in seinem Leben schon so viel Whisky gesoffen, dass man Mister Daniel "Jacky" nennen durfte - dabei aber noch nicht einmal wusste, dass es Whiskey geschrieben wird.

Wer ganz etepetete war, trank Jacky-Cherry. Klar, gab auch Woody-Lemon, Jim-Apfel und sogar Malibu-Ananas, aber Jack-Daniel's-Cola war das Getränk der Wahl. Das Food and Beverage Magazine nennt den Mix, der 1907 zum ersten Mal als Coca-Cola high-ball erwähnt wurde, offiziell "The Lemmy" - weil Motörhead-Sänger Lemmy Kilmister bekannt dafür war, im Rainbow Bar & Grill auf dem Sunset Strip in West Hollywood mit Kippe und Jacky-Coke am Ende der Bar zu sitzen und Videopoker zu spielen.

Nun haben Coca-Cola und Brown-Forman - der Mutterkonzern von Jack Daniel's - eine Kooperation verkündet: Es wird Jacky-Coke in Dosen geben; zunächst in Mexiko, Anfang 2023 dann in den USA und anderen Ländern. "Wir verbinden zwei legendäre amerikanische Marken", sagt Brown-Forman-Chef Lawson Whiting. Jack Daniels bietet zwar bereits ein Cola-Mixgetränk in Dosen an, aber ohne Beteiligung des Coke-Konzerns. Hintergrund ist der sogenannte Ready-to-drink-Markt, der in den vergangenen Jahren - auch wegen der Corona-Pandemie - stark gewachsen ist. Der weltweite Umsatz soll in diesem Jahr um mehr als 40 Prozent auf 853 Millionen Dollar und bis 2030 auf 2,43 Milliarden Dollar wachsen.

Es kommt zusammen, was längst zusammen ist

Coca-Cola ist in diesem Markt bereits vertreten, es gibt Topo Chico Hard Seltzer und Simply Spiked Lemonade, beide in Kooperation mit Molson-Coors. In diesem Jahr soll es eine Alkoholversion des Softdrinks Fresca geben, über eine Zusammenarbeit mit Constellation Brands, Brauer des Biers Corona. Von Konkurrent Pepsi gibt es HARD MTN DEW als Gemeinschaftsprojekt mit der Boston Beer Company. Aus Finnland kommt eine blaue Dose mit der Aufschrift Long Drink - ein Gin-Grapefruit-Limo-Gemisch, erfunden zu den Olympischen Spielen 1952.

Fresca erfreut sich derzeit großer Beliebtheit, weil das Getränk zuckerfrei ist und keine Kalorien hat - und als Tequila-Mischung Frequila als, sagen wir es so: nicht ganz so gesundheitsschädlich gilt. Es wird von Jacky-Coke auch eine zuckerfreie Variante geben, und ebenfalls interessant: Der Alkoholgehalt soll den Trinkgewohnheiten des jeweiligen Landes angepasst sein.

Es kommt zusammen, was längst zusammen ist. Übertroffen würde das wohl nur damit, so kündigte der All England Lawn Tennis & Croquet Club an, in Wimbledon einen Erdbeer-Sahne-Mix in Plastiktüten verkaufen zu wollen.

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