Im französischen Bistro röhrt die Espressomaschine zu laut für ein Interview. Aber Claudia Wenzel ist lösungsorientiert auf der Suche nach einem ruhigeren Ort: Mit schwungvollem Schritt läuft die 66-Jährige den Berliner Ku'damm entlang, geradeaus, einmal links, geschafft. Eine ruhige Kaffeebar ist gefunden, der Cappuccino bestellt. Die Schauspielerin spielt in vielen deutschen Serien mit, unter anderem im „Bergdoktor“ und „In aller Freundschaft“, gerade ist sie außerdem als Buchautorin auf Lesereise. Ihre politische Biografie über ihr Aufwachsen in Lutherstadt Wittenberg in der DDR wurde im vergangenen Jahr zum Bestseller. In ihrer Wohnung in Berlin-Charlottenburg hängen noch heute eingerahmte Geldscheine, erzählt sie: der letzte 100-Ostmark-Schein gleich neben dem 100-D-Mark-Schein. Das Begrüßungsgeld, das sie sich nach der Wende abholte.
Reden wir über Geld„Meine Kollegen neben mir verdienten das Doppelte oder Dreifache“
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Schauspielerin Claudia Wenzel erlebte die friedliche Revolution in Leipzig mit, bis heute beschäftigt sie das Aufwachsen im ehemals geteilten Land. Ein Gespräch über Mangel im Supermarktregal, Fehler der Wiedervereinigung und ungleiche Bezahlung im Fernsehen.
Von Saskia Aleythe und Kathrin Werner

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