Süddeutsche Zeitung

China:Verschwundener chinesischer Milliardär wiederaufgetaucht

Offenbar nahm Guo Guangchang an der Hauptversammlung seines Unternehmens teil. Unklar ist weiterhin, ob gegen ihn ermittelt wird.

Vier Tage nach seinem angeblichen Verschwinden ist der chinesische Milliardär Guo Guangchang offenbar wiederaufgetaucht. Wie das Wirtschaftsmagazin Caijing berichtete, nahm Guo am Montag an der Jahreshauptversammlung seines Firmenkonglomerats Fosun teil.

Der 48-jährige Guo war seit Donnerstag nicht erreichbar gewesen. Am Freitag wurde der Handel mit Fosun-Aktien ausgesetzt. Guo helfe derzeit bei "gewissen Ermittlungen der Justizbehörden", erklärte sein Unternehmen. Unklar blieb, ob Ermittlungen gegen ihn selbst laufen oder ob er im Zuge von Ermittlungen befragt wurde.

Wie Caijing berichtete, hat Guo seine Mitwirkung an den Ermittlungen mittlerweile beendet. Er sei "wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt". Sein Unternehmen war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Seine Firma ist auch an deutschen Unternehmen beteiligt

Guo soll ein Vermögen von umgerechnet 5,1 Milliarden Euro besitzen, auf der Liste der reichsten Chinesen steht er auf Platz 17. Die Fosun-Gruppe, deren Vorsitzender Guo ist, gehört zu den größten chinesischen Privatunternehmen. Fosun investiert auch in Deutschland. Das Unternehmen ist beispielsweise am Hamburger Modeunternehmen Tom Tailor beteiligt.

Sollte gegen Guo tatsächlich wegen Korruption ermittelt werden, wäre er der mit Abstand bedeutendste Geschäftsmann, der so zu Fall gebracht werden könnte. Die Unternehmensbeteiligungen der Fosun-Gruppe erstrecken sich auf die Bereiche Immobilien, Finanzen, Stahl, Unterhaltung und Pharmazie.

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