China:Schwarze Liste für korrupte Pharmakonzerne

Im Kampf gegen die weit verbreitete Korruption in der Pharmaindustrie erhöht China den Druck auf die Konzerne: Ab März sollen auf einer schwarzen Liste Unternehmen aufgeführt werden, die Bestechungsgelder gezahlt haben. Diese soll im Internet veröffentlicht werden.

China zieht künftig mit einer schwarzen Liste gegen korrupte Pharmakonzerne und Medizingerätehersteller in den Kamp. Auf dieser sollen Unternehmen aufgeführt werden, die Bestechungsgelder gezahlt haben, kündigte eine für Gesundheitsfragen zuständige Kommission an. Die Liste soll erstmals im März aufgestellt und dann im Internet veröffentlicht werden.

Den Angaben zufolge dürfen die genannten Firmen zwei Jahre lang keine Produkte mehr in der betroffenen Region verkaufen. Unternehmen, die zwei Mal in fünf Jahren auf der Liste auftauchen, würden für zwei Jahre komplett vom Handel in der Volksrepublik ausgeschlossen.

Korruption im Gesundheitssektor ist in China weit verbreitet. Behörden ermitteln gegen internationale wie auch einheimische Pharma- und Milchpulver-Firmen wegen Bestechung.

Vor allem der britische Anbieter GlaxoSmithKline geriet zuletzt in die Schlagzeilen. Glaxo wird vorgeworfen, mit Hilfe von Reisebüros und Beratungsfirmen in erheblichem Umfang Ärzte und Behördenvertreter geschmiert zu haben, um Umsätze anzukurbeln. Zuletzt hatte Glaxo verkündet, in Zukunft Ärzte nicht mehr für das Bewerben seiner Produkte zu bezahlen, was Beobachter als Reaktion auf die Kritik seiner Geschäftspraktiken in China werteten.

Angesichts des rasant wachsenden Gesundheitsmarktes in der Volksrepublik tummeln sich dort immer mehr Firmen. Nach Berechnungen der Beratungsfirma McKinsey werden sich die Gesundheitsausgaben in China von 357 Milliarden im Jahr 2011 bis 2020 auf eine Billion Dollar verdreifachen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: