Reformstau gibt es nicht nur im koalitionsgeplagten Deutschland, sondern auch in Einparteienstaaten. Das zeigt die jahrzehntelange Debatte um das Rentenalter in China. Obwohl die Lebenserwartung seit der bisher letzten Reform 1978 von 63 Jahren auf 78 gestiegen ist, blieb das Renteneintrittsalter für Männer bei 60, für Frauen teils sogar bei 50. Ökonomen warnen schon seit Jahrzehnten davor, dass die Rentenkassen das wegen der niedrigen Geburtenrate nicht verkraften können. Dennoch konnte sich die Kommunistische Partei erst 2024 zu einer Erhöhung des Rentenalters durchringen, auch wenn diese angesichts der demografischen Katastrophe viel zu behutsam ausfällt. Selbst eine Diktatur schreckt eben vor unpopulären Maßnahmen zurück. Wenn Peking solche Reformen jedoch nicht entschieden angeht, werden die chinesischen Probleme früher oder später auch für den Rest der Welt zum Problem.
Weltwirtschaft:Chinas Reformen sind zu zögerlich. Das wird auch der Rest der Welt spüren
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Ob Rentenalter oder Konsumflaute: Chinas Führung kann sich nicht zu den nötigen Maßnahmen durchringen. Warum das Europa nicht egal sein kann.
Kommentar von Florian Müller, Peking
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