Dienstagabend, Markus Söder steht im Innenhof der Münchner Residenz, und wenn der Eindruck nicht täuscht, steht er da noch breitbeiniger als sonst. "Gestern in Berlin bei Olaf Scholz, morgen in Frankreich bei Macron und jetzt in Bayern", sagt der bayerische Ministerpräsident von der CSU über den chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang, dessen Limousine jeden Moment hineinrollen könnte in den Innenhof. Mal angenommen, man wüsste nicht, was hier stattfindet, man könnte glatt dem Gedanken erliegen, dass die Herren Scholz und Macron sehr dankbar sein müssen, dass Li Qiang vor und nach seinem Staatsbesuch in Bayern noch eine Lücke für sie im Kalender hatte.
Weltwirtschaft:Wie China versucht, Wirtschaft und Bundesregierung zu spalten
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Berlin ist ihm zu kritisch, deshalb umwirbt der chinesische Ministerpräsident Li Qiang bei seinem Deutschlandbesuch nun die Chefs von Siemens, BMW und Mercedes - und manchmal kracht es auch.
Von Andreas Glas, Christina Kunkel und Florian Müller, München, Peking
China:Euch braucht keiner
Jahrelang versprach man ihnen, wer brav studiert und hart arbeitet, wird eine gute Zukunft haben. Das war der Deal zwischen der Partei und der Jugend Chinas. Aber jetzt stehen Millionen da, ohne Job, ohne Perspektive. Und Xi Jinping? Sagt, sie sollen erst mal "Bitterkeit essen".
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