China baut sein Engagement in Afrika aus und verspricht den Ländern des schuldengeplagten Kontinents zusätzliche Investitionen. Binnen drei Jahren sollen 51 Milliarden Dollar bereitgestellt werden, sagte Präsident Xi Jinping am Donnerstag vor Delegierten aus mehr als 50 afrikanischen Staaten in Peking. Damit sollen Infrastrukturprojekte und mindestens eine Million Arbeitsplätze geschaffen werden.
„Auf China und Afrika entfällt ein Drittel der Weltbevölkerung“, sagte Xi bei dem China-Afrika-Gipfel. „Ohne unsere Modernisierung wird es keine globale Modernisierung geben.“ Ein Großteil der Mittel soll über Kreditlinien bereitgestellt werden. Zudem sollen chinesische Unternehmen mehr investieren. Weiteres Geld soll über Militärhilfe und andere Projekte bereitgestellt werden.
Neben 30 Projekten zur Anbindung an die Infrastruktur will China nach den Worten von Xi weitere 30 Vorhaben für saubere Energie in Afrika in Angriff nehmen. Er bot zudem an, im Bereich der Nukleartechnologie zusammenzuarbeiten. Er wiederholte allerdings frühere Aussagen nicht, wonach die Volksrepublik afrikanische Waren im Wert von 300 Milliarden Dollar kaufen werde. Xi versprach lediglich, den Marktzugang zu erweitern.
Für Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze ist der China-Afrika-Gipfel Ausdruck der neuen multipolaren Weltordnung. „Die afrikanischen Länder wollen sich nicht festlegen lassen, sondern entscheiden frei, mit wem sie wo zusammenarbeiten“, sagte sie. Auch für Europa seien die afrikanischen Länder mit ihren jungen Bevölkerungen und ihrem Reichtum an erneuerbaren Energien und Rohstoffen wichtige Partner. Darum sei es so wichtig, dass die Europäer weiterhin attraktive Angebote zur Zusammenarbeit machten. „Das gelingt in vielen Bereichen bereits gut und muss weiter ausgebaut werden – mit fairem Handel, Fachkräfte-Kooperationen, Energie- und Klima-Investitionen und einem insgesamt respektvollen Umgang miteinander“, sagte Schulze.