Chemie:Will ein Investor Bayer zerschlagen?

Die Investmentgesellschaft Bluebell Capital Partners ist einem Medienbericht zufolge bei Bayer eingestiegen und macht sich für eine Zerschlagung des Agrar- und Pharmakonzerns stark. Der aktivistische Investor mit Sitz in Großbritannien wolle auch die Corporate Governance von Bayer überarbeiten, meldete die Agentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf Insider. Der Fonds habe Bayer aufgefordert, die Sparten Crop Science und Pharmazeutik zu trennen, hieß es weiter. Das Argument laute, dass dies Aktionären ein Aufwärtspotenzial von bis zu 70 Prozent bieten könne. Zudem solle Bayer eine Abspaltung oder einen Börsengang von Consumer Health prüfen. Wie groß der Anteil von Bluebell ist, wurde nicht bekannt.

Ein Sprecher des Konzerns lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Allgemein gesprochen sei man immer bereit zu einem konstruktiven Dialog mit Anteilseignern, sagte er. Am Montag hatte die kalifornische Investmentgesellschaft Inclusive Capital einen Einstieg bei Bayer bekanntgegeben. Wiederkehrenden Spekulationen über eine Aufspaltung hat Bayer stets eine Absage erteilt: Diese steigerten nicht den Wert des Geschäfts. Der Leverkusener Konzern muss sich nicht zum ersten Mal mit aktivistischen Investoren auseinandersetzen. Der Hedgefonds Elliott hatte 2019 einen Anteil von rund zwei Prozent aufgebaut und im Zuge der Klagewelle wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Unkrautvernichters Glyphosat in den USA gegen das Unternehmen Druck gemacht.

Reuters

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