Chemie - Elsteraue:Zeitz soll weltgrößter Ort für recyceltes Motoröl werden

Burgenlandkreis
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Foto: Ronny Hartmann/dpa (Foto: dpa)

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Zeitz (dpa/sa) - Das Chemieunternehmen Puraglobe will seine Produktion von wiederverwendetem Motoröl in Sachsen-Anhalt deutlich ausbauen. 70 Millionen Euro will die Firma in diesem und im kommenden Jahr in den Standort im Chemiepark Zeitz (Burgenlandkreis) investieren, wie Firmenchef Andreas Schüppel am Mittwoch in Magdeburg ankündigte. Mit dem Geld sollen eine dritte Raffinerie gebaut und 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Anlage in Zeitz werde damit zum größten Standort für aufbereitetes Motoröl weltweit.

Das aufbereitete Motoröl wird bereits in den USA verkauft, mit der zusätzlichen Kapazität in Zeitz soll ab August auch der europäische Markt bedient werden. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) begrüßte die Investition als einen weiteren wichtigen Schritt in der Fortentwicklung des Chemieparks. Puraglobe schaffe damit in der Kohleregion gut bezahlte Arbeitsplätze und leiste einen Beitrag zum Klimaschutz.

Die Firma sammelt altes Motoröl, zum Beispiel bei Werkstätten, ein und bereitet es auf. In einem komplizierten Verfahren wird das Öl bei hohem Druck und hohen Temperaturen unter anderem durch 16 Katalysatoren geführt. "Wir nehmen gewissermaßen die Moleküle auseinander und setzen sie dann wieder zusammen - und alles, was nicht reingehört ins Öl, wird dabei abgeschieden", erklärte Schüppel das Verfahren. Auf diese Weise könne das Öl immer wieder neu aufbereitet werden, ohne an Qualität einzubüßen. 180 000 Tonnen CO2 spart das Unternehmen mit dieser Methode nach eigenen Angaben jährlich ein.

Für die Aufbereitung benötigt das Unternehmen Wasserstoff, den es derzeit noch aus konventioneller Herstellung bezieht. In den kommenden Jahren will die Firma auf "grünen Wasserstoff" umsteigen. Gemeinsam mit der Energiefirma Getec und den Stadtwerken Zeitz soll dafür im Chemiepark ein neuer Windpark und eine Elektrolyse-Anlage entstehen, in der aus Wasser und Strom aus Windrädern Wasserstoff erzeugt werden soll. Die beiden Firmen und die Stadtwerke unterzeichneten dazu eine entsprechende Absichtserklärung.

© dpa-infocom, dpa:210526-99-748729/2

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