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Berkshire HathawayBuffett-Weggefährte Charlie Munger ist tot

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Er galt als engster Vertrauter der Investoren-Legende Warren Buffett - nun ist der Milliardär Charlie Munger mit 99 Jahren gestorben.

Charlie Munger, der engste Vertraute und Weggefährte von Investoren-Legende Warren Buffett, ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Munger sei seiner Familie zufolge am Dienstagmorgen in einem Krankenhaus in Kalifornien im Alter von 99 Jahren gestorben, hieß es in einer Mitteilung. Darin erklärte Buffett, Berkshire hätte "ohne Charlies Inspiration, Weisheit und Mitwirkung" nicht den heutigen Status erreichen können.

Munger war Jahrzehnte zusammen mit Buffett (93) bei der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway aktiv. Er war Vize-Verwaltungschef und einer der größten Aktionäre. Das machte ihn ebenfalls zu einem Milliardär.

Berkshire Hathaway gehören unter anderem der Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF und der Batteriehersteller Duracell. Das Gespür für gute Geschäfte sorgte dafür, dass Berkshires Investments in verschiedene Unternehmen sich über die Jahre deutlich besser entwickelten als der Aktienmarkt im Durchschnitt. Eine Investition von 1000 Dollar in Berkshire Hathaway Mitte der 60er Jahre ist heute mehr als 10 Millionen Dollar wert.

Munger wäre am 01. Januar 100 Jahre alt geworden. Seine Verbindung zu Buffett reichte bis in seine Jugendzeit zurück, als er in Omaha im Bundesstaat Nebraska für dessen Großvater in einem Lebensmittelgeschäft arbeitete. Im Zweiten Weltkrieg diente Munger als Meteorologe und absolvierte 1948 ein Jura-Studium an der Harvard Law School.

Buffett sagte später, dass Munger seinen Ansatz als Investor verändert habe

Munger war bereits selbst ein erfolgreicher Investor, bevor er offiziell Berkshire Hathaway beitrat. Er gilt als treibende Kraft hinter frühzeitigen Investitionen in Technologie-Unternehmen wie den chinesischen Elektroauto- und Batterie-Spezialisten BYD. Berkshire deckte sich auch groß mit Apple-Aktien ein - während der Preis vielen Anlegern bereits zu hoch erschien. Doch beflügelt vom Erfolg des iPhones stieg der Kurs noch deutlich höher.

Buffett sagte später, dass Munger seinen Ansatz als Investor verändert habe. Ursprünglich sei er nur auf der Suche nach Schnäppchen gewesen - "ordentlichen Unternehmen zum wunderbaren Preis", wie Buffett es formulierte. Munger habe ihn überzeugt, dass wunderbare Unternehmen zum fairen Preis ein viel besseres Geschäft seien. Die neue Sichtweise habe ihn viel reicher gemacht als er es als Schnäppchenjäger je geworden wäre, betonte Buffett.

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